Neues Stück „Dienstags bei Morrie“

Gibt es bald jedes Jahr ein zusätzliches Stück im Naturtheater Heidenheim?

Ein Naturtheater-Stück im Februar? In diesem Jahr wird auf dem Schlossberg mit „Dienstags bei Morrie“ ein zusätzliches, fünftes Stück aufgeführt. Was die Inszenierung verspricht und ob damit eine neue Theaterstückreihe beginnt:

Der Samstag ist ihr Revier. Eigentlich. Günther Herzog und Manuel Meiswinkel sind im Naturtheater Heidenheim nicht nur, aber auch und vor allem in jüngerer Zeit als die beiden Besetzungen des Herrn Taschenbiers in Erscheinung getreten. In der Naturtheater-Produktion „Eine Woche voller Samstage“ (2022) machten die beiden sich logischerweise einen Namen als Sams-Freunde und demzufolge Samstags-Enthusiasten. Damit ist spätestens jetzt Schluss. Der Samstag ist tot, es lebe der Dienstag. „Dienstags bei Morrie“ heißt das neue Stück des Naturtheaters, welches ab 15. Februar aufgeführt wird. In den Hauptrollen: Günther Herzog und Manuel Meiswinkel.

Zusätzliches Stück im Jubiläumsjahr im Naturtheater Heidenheim

Mit dieser Wochentag-Parallele endet dann aber auch der Vergleich der beiden Stücke. In vielerlei Hinsicht wagt sich das Naturtheater mit „Dienstags bei Morrie“ auf neue oder wenigstens wiedergefundene Wege. Anlässlich des Jubiläumsjahres – die Freilichtbühne auf dem Schlossberg wird 100 Jahre alt – will sich der Verein noch ein gutes Stückchen mehr von seiner besten Seite präsentieren. Im Theatercafé wird daher ebenjenes Zwei-Personen-Stück aufgeführt, zusätzlich zu den vier regulären Produktionen im Sommer, Herbst und Winter.

Diese zwei Personen, das sind Mitch Albom und Morrie Schwartz. Mitch, ein inzwischen erfolgreicher Sportjournalist, erfährt, dass sein ehemaliger Lieblingsprofessor und guter Freund Morrie an der tödlichen Krankheit ALS leidet. Folglich beschließt Mitch, Morrie zu besuchen. Jeden Dienstag. Bis Morrie stirbt. Bei den vielen Treffen dazwischen lehrt Morrie Mitch so manches über das Sterben und noch einiges mehr über das Leben. Die Geschichte der beiden realen Personen hat Mitch Albom 1997 in seinen Memoiren festgehalten. In Heidenheim überführt Regisseur Karsten Tanzmann jene Erzählung auf die Bühne – eine ganz schön kleine Bühne, wenn man ehrlich ist.

Karsten Tanzmann, Regisseur der Naturtheater-Inszenierung von "Dienstags bei Morrie". Rudi Penk

Überhaupt und generell fällt „Dienstags bei Morrie“ ein bisschen kleiner aus, als man es von Naturtheater-Produktionen vielleicht gewohnt ist: sechs Vorstellungen, kaum Requisiten, zwei Akteure, eine Besetzung. „Das wird ein ganz neues Gefühl in diesen doch etwas beengten Räumen“, räumt auch Karsten Tanzmann ein. Herausfordernd ist zudem, dass nur unter der Woche geprobt werden kann, denn zurzeit finden an den Wochenenden die Veranstaltungen der Reihe Kultur im Café statt. Nach jeder Probe muss dementsprechend alles wieder fix verräumt werden. Darüber hinaus schwingt nur wenige Meter entfernt ein nicht gerade geringer Teil des Naturtheater-Vereins das Tanzbein – geprobt werden zeitgleich etwa die Tanznummern der Sommerproduktion „Annie“.

Viele Herausforderungen, doch denen will sich das „Morrie“-Ensemble stellen. „Das Stück ist vielleicht nicht action-, dafür aber textlastig. Auch wenn das vielleicht ein eher unschöner Begriff ist“, findet Tanzmann. Textlastig stehe für feinen Humor, zahlreiche Lebensweisheiten, aber auch schauspielerische Anforderungen, die nicht gerade wenig von den beiden Hauptdarstellern abverlangen.

Günther Herzog (links) und Manuel Meiswinkel spielen die Hauptrollen in "Dienstags bei Morrie". Rudi Penk

Theater im Theatercafé ist auf dem Schlossberg freilich nicht neu. Gerade im Rahmen der Reihe Kultur im Café gibt es dort ab und an ein Gastspiel zu sehen. Die letzte Eigenproduktion ist hingegen schon deutlich länger her. Möglicherweise wird es künftig im Frühjahr regelmäßig ein zusätzliches Naturtheater-Stück geben. „Den Gedanken haben wir schon länger“, erzählt der Vereinsvorsitzende Stefan Benz. Ob sich gewissermaßen als Gegenpol zum Herbststück eine Art Frühlingsstück etablieren wird, hängt laut Benz von mehreren Faktoren ab.

Entscheidung über neue Theaterstück-Reihe fällt im Sommer 2024

Erste Prämisse sei, dass ein solches Stück nicht um des Stücks willen inszeniert wird. „Es muss aus dem Verein heraus getragen werden“, so Benz. Soll heißen, der Wille sowie die Bereitschaft der Mitglieder, ein zusätzliches Stück zu stemmen, muss da sein. „Außerdem sollte es nicht dauerhaft ein Draufzahlgeschäft sein.“ Ob eine weitere, reguläre Stückreihe denkbar ist, wird sich laut Benz wohl im Sommer zeigen. „Dann werden wir eine Tendenz haben.“

Karten für „Dienstags bei Morrie“ im Naturtheater Heidenheim

Premiere feiert „Dienstags bei Morrie“ am Donnerstag, 15. Februar, ab 20 Uhr im Theatercafé des Naturtheaters. Weitere Aufführungstermine: 16., 17., 22., 23. und 24. Februar, jeweils ab 20 Uhr. Karten gibt es unter anderem im Pressehaus in Heidenheim sowie unter laendleevents.de.

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