Lyrik aus Heidenheim

„Gewinnbringender Verlust“: Neuer Gedichtband des Heidenheimers Martin Szegedi

Der Heidenheimer Martin Szegedi hat mit „Gewinnbringender Verlust“ seinen nunmehr siebten Gedichtband vorgelegt. Die nächsten 20 Bände sind schon in Arbeit.

Entgegen der landläufigen Meinung hat ein Verlust mitunter etwas Gutes. Wenn sich am Ende einer durchzechten Nacht das zuvor Einverleibte fontänenartig aus dem Schlund verabschiedet, bleibt in der Regel ein gewisses Gefühl von Erleichterung zurück. „Gewinnbringender Verlust“ nennt Martin Szegedi dieses Phänomen. Und seinen neuen Gedichtband. Wenngleich auch der Heidenheimer ein weitaus romantischeres Beispiel anführt.

Sein Herz hat Szegedi schon vor geraumer Zeit an seine Liebste verschenkt. Da ist der Verlust. Gleichzeitig sei diese Leere jedoch mit Liebe ausgeglichen worden. Da ist der Gewinn. Und so entstand der Buchtitel. „Die Floskel ‚das Herz verschenken‘ ist ultrabekannt, aber wie man ja weiß, ist in der Kunst schon alles gesagt worden“, erläutert der Lyriker. Seine Aufgabe: Althergebrachtem einen neuen, zeitgemäßeren Anstrich zu verleihen.

Lyrik über KI und Steaks aus der Petrischale

Und so thematisiert „Gewinnbringender Verlust“ nicht zuletzt die Liebe mit all ihren Höhen, Tiefen und Mitten. Sozialkritisches und die Aufs und Abs der großen und kleinen Politik, von der Ampel bis nach Afghanistan, finden ebenfalls seinen Platz im nunmehr siebten lyrischen Sammelwerk Martin Szegedis.

Es geht um Künstliche Intelligenz und 3-D-Drucker, um Steaks aus der Petrischale und fleischfreie Ernährung, um Boomer und die „Schneeflöckchengeneration“. Szegedi findet so klare wie kluge Worte und verzichtet dabei doch bewusst und durchgehend auf den erhobenen Zeigefinger. Vielmehr beschreibt es das Leben aus einem neugierigen Blickwinkel heraus – und vergisst dabei nie, dass beim Ernst des Lebens auch Lustiges nicht zu kurz kommen darf.

Derzeit arbeite ich an meinem 27. Gedichtband. Bis Band 17 habe ich bereits alles geordnet und sortiert.

Martin Szegedi, wird des Schreibens nicht müde

Den Nährstoff für seine Schreibwut – spontane Einfälle und Geistesblitze – hält Martin Szegedi inzwischen konsequent mittels eines Diktiergeräts fest. Das Resultat drückt sich nicht zuletzt quantitativ aus: „Derzeit arbeite ich an meinem 27. Gedichtband. Bis Band 17 habe ich bereits alles geordnet und sortiert“, berichtet der Dichter. Als ihn neulich die Muse besonders intensiv küsste, verschriftlichte er in fünf Tagen 41 Vierzeiler. „Ich würde nochmal zwei Leben brauchen, um alles zu Papier zu bringen, was mir durch den Kopf geht.“

„Gewinnbringender Verlust“ ist nach „Handwerk“, „Ventil“, „Ausgesetzt“, „Privileg“, „Die Ehe mit unserer Zeit“ und „Was auf der Hand liegt“ der bereits siebte Gedichtband von Martin Szegedi. Vergangenes Jahr erschien mit „Die Entblößung bis auf die Knochen“ zudem der erste Roman des Autors. Sämtliche Werke sind bei „Books on Demand“ erschienen. „Gewinnbringender Verlust“ ist unter der ISBN 978-3-8192-4538-1 überall im Buchhandel erhältlich.

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