Sommer im Park

Gelungene Heimspiele mit Krimiautor und Sexualtherapeutin

Matinee im Brenzpark: Sexualtherapeutin Dr. Ines Schweizer und Autor Uli Paulus fesselte bei der Lesung „Sex and Crime“ das Heidenheimer mit Kriminalrätseln und Antworten zu intimen Fragen.

Das Wort „Heimspiel“ konnte bei der Matinee „Sex and Crime“ am Sonntag bei „Sommer im Park“ in zweifacher Hinsicht verstanden werden. Ein Heimspiel hatte der aus Heidenheim stammende Autor Uli Paulus, der seinen Roman „Aller Tod will Ewigkeit“ mitgebracht hatte und mit diesem Thriller den ersten Teil der Matinee bestritt.

Und das war schon fast ein Hörspiel, das das zahlreiche Publikum dort erlebte. Ein bisschen „Walkürenritt“, ein bisschen „Rheingold“, Nachrichtenschnipsel, Soundcollagen und jede Menge Nietzsche, damit reicherte Uli Paulus seine Ausschnitte aus dem Thriller an. Der sehr komplex ist: Verschiedene Personen, verschiedene Orte von Heidelberg und Stuttgart über Zürich und Graubünden bis nach Italien, verschiedene Zeiten vom Dritten Reich bis zu Dating-Apps, verschiedene Technikstadien von Robotern zu KI – eine ganze Menge Erzählstränge stecken drin in diesem Thriller, der, so weit Stand der Lesung, drei Tote mit einem „Z“ gekennzeichnet.

Neue Spuren, neue Rätsel

Ob noch mehr Blut fließt, ob das Pärchen zueinander findet, und was diese Toten und die vielen Erzählstränge miteinander zu tun haben, das verriet Uli Paulus wohlweislich nicht. Spannende Stellen hatte er ausgewählt, die immer neue Spuren legten und den Zuhörern neue Rätsel aufgaben. Und natürlich wusste er genau, wann innezuhalten war, um die Spannung vom Hör- zum Leseerlebnis zu verlagern. Das funktionierte bestens: Nicht nur, dass das Hörerlebnis stets hohe Aufmerksamkeit forderte und auch bekam, das Leseerlebnis wird bei so manchem Käufer noch nachfolgen.

Soweit der Part „Crime“ von „Sex and Crime“. Für das Thema Sex zuständig war Dr. Ines Schweizer, die über ihren aus Aalen stammenden Vater familiäre Verbindungen zur Ostalb hat, und auch mit Uli Paulus auf besondere Weise verbunden ist. Kennengelernt hatten sich die beiden, als Schweizer während ihres Studiums für ihren Fragebogen „Sexuelle Fantasien von Frauen und Männern“ Probanden suchte und in Uli Paulus fündig wurde. Mittlerweile ist Ines Schweizer das Vorbild für Paulus‘ Romanfigur Sabina Lindemann, die von der Ermittlerin zur Sexualtherapeutin wurde.

„Reden, reden, reden“

Auch Dr. Ines Schweizer hatte ihr Buch „Guter Sex“ dabei. Anstelle einer Lesung hieraus gab es aber die Möglichkeit, Fragen an die Fachfrau zu richten, schriftlich und „auch gerne für einen Freund, der gar nicht anwesend sein muss“, so Schweizer eingangs. Und siehe da: Es kamen auch gut ein Dutzend Fragen zusammen, die sämtliche ebenso kompetent wie unterhaltsam beantwortet wurden.

Lust und Unlust im Alter allgemeinen und in den Wechseljahren im Besonderen, Partnertausch als Gefahr für die Beziehung, die ideale Länge des Geschlechtsakts und des männlichen Geschlechtsteils, die Erlernbarkeit eines Orgasmus – vielseitig waren die Fragen und es war sehr interessant, was Dr. Schweizer hierzu alles zu sagen wusste. Die Quintessenz ihrer Antworten? „Reden, reden, reden“, so Dr. Schweizers Rat für alle Probleme, die in Beziehungen auftreten können, nicht nur in der Sexualität. Aber eben auch. Damit künftig auch diese Heimspiele gelingen.

Pilgerbericht Jakobsweg

Die nächste Matinee im Brenzpark findet am Sonntag, 10. August, 11 Uhr im Pavillon statt. In Wort und Bild berichten Renate und Dr. Christoph Ströhle über den Jakobsweg. Camino de la Costa – Camino del Norte: zu Fuß von Lourdes über Bilbao nach Santiago de Campostela.

Jetzt einfach weiterlesen
Jetzt einfach weiterlesen mit HZ
- Alle HZ+ Artikel lesen und hören
- Exklusive Bilder und Videos aus der Region
- Volle Flexibilität: monatlich kündbar