Geschäftsführer Dietmar Warnke sprach gegenüber unserer Zeitung von einem „historischen Tief“. Als Ursache nannte er die allgemein angespannte wirtschaftliche Lage, die seit Mitte des Jahres zu einem massiven Rückgang bei Umsatz und Aufträgen geführt habe. Betroffen sind beide Unternehmensbereiche – der Armaturen- wie auch der Maschinenbau – also die Martin Lohse GmbH und die Maschinenbau Lohse GmbH.
Welche Folgen der Schritt für den Betrieb und die Belegschaft hat, soll eine Betriebsversammlung am Mittwochnachmittag klären. Sie war ohnehin für diesen Termin angesetzt; bereits am Montag hatte die Geschäftsführung die Mitarbeitenden in einer außerplanmäßigen Informationsrunde über die Pläne unterrichtet.
Betriebsrat und IG Metall sind beteiligt
Betriebsrat und IG Metall sind in den Prozess eingebunden. Gewerkschaftssekretärin Sandra Schilla erklärte, derzeit könne man keine Aussage zu möglichen Auswirkungen auf die Beschäftigten treffen. Auch sie erwarte nähere Informationen durch die Versammlung am Mittwoch. Der Betriebsrat hat sich zur Unterstützung juristischen Beistand durch eine Anwältin der IG Metall gesichert.
Bei einer Insolvenz in Eigenverwaltung bleibt die bisherige Geschäftsführung im Amt und verantwortet die Sanierung selbst. Ein vom Gericht eingesetzter Sachwalter überwacht das Verfahren und vertritt die Interessen der Gläubiger. Die Eigenverwaltung soll Restrukturierungen erleichtern, weil die Geschäftsführung ihr Branchenwissen einbringen kann und der Geschäftsbetrieb in der Regel ohne größere Unterbrechungen fortgeführt werden kann.
Zum Unternehmen Lohse in Oggenhausen
Lohse blickt auf eine hundertjährige Tradition zurück und ist im Armaturen- und Maschinenbau tätig. Das Unternehmen entwickelt und fertigt spezialisierte Armaturen – etwa Absperrschieber und Klappen – sowie Maschinenbaulösungen vor allem für die Papierindustrie, aber auch für die chemische und weitere Industriezweige.