Bilanz und Rundgang

Eine Ausstellung zum Mitmachen: So läuft die Heidenheimer Kiku-Schau „Schloss Wolkenstein“

Seit März läuft die Jubiläumsausstellung „Schloss Wolkenstein“ von Kinder und Kunst auf Schloss Hellenstein. Die Schau lebt vom Mitmachen und wurde von vielen Besuchern bereits deutlich erweitert. Ein Besuch:

Die Eintrittskarte selber stempeln? Im Schloss Wolkenstein ist das ein Muss und für eine interaktive Ausstellung nur folgerichtig. Mit Stempeln für Kopf, Gesicht, Frisuren und weiteren Accessoires kann man seine Eintrittskarte individuell und kunterbunt gestalten. Seit März wächst die Ausstellung mit dem Titel „Schloss Wolkenstein“, die anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Vereins „Kinder und Kunst“ (Kiku) auf Schloss Hellenstein stattfindet, und bringt quietschbunte Farbe ins alte Gemäuer.

Zu Beginn hatten 250 kreative Menschen im Alter zwischen fünf und 80 Jahren ihren Beitrag zum „Schloss Wolkenstein“ geleistet und geholfen, die Ideen der Kiku-Dozentinnen für die Ausstellung umzusetzen. Mittlerweile sind es deutlich mehr Beteiligte geworden, denn die Ausstellung lebt vom Mitmachen der Besucher und Besucherinnen.

Dank ebenjener Mitmach-Veranstaltungen und interaktiven Kunstwerke verändert sich die Ausstellung und wächst stetig. Dazu gibt’s ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit Kunstkursen und Erkundungstouren bis hin zu Lese-Übernachtungen in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek oder Musikeinlagen der Musikschule. „Es kommen Besucher und Besucherinnen aus einem Umkreis von 50 bis 80 Kilometern, um diese Ausstellung zu sehen“, sagt Kiku-Vorsitzende Anja Marrack.

Die Eintrittskarten zur Schau gestalten die Besucher am Eingang mit Stempeln selbst. Rudi Penk

Doch zurück in die Ausstellung: Die individuell gestaltbaren Eintrittskarten gibt es direkt am Eingang zum Historischen Museum. Danach geht es an übergroßen Stiefeln und Ballkleidern vorbei zu einem der drei Traumportale, das zu einem großen, bunten Drachen aus Papp-Streifen führt. Beim Start der Ausstellung war dieser noch allein. Mittlerweile liegt neben ihm ein lilafarbenes Ei, bestehend aus einem Papiergeflecht. „Die Schuppen des großen Drachen wurden von Klassen der Rudolf-Magenau-Schule gemacht“, berichtet Marrack. Auch viele weitere der ausgestellten Kunstobjekte seien durch das Zutun von Kunstkursen und Gruppen entstanden, die von den Dozentinnen der Kiku angeleitet wurden. „Dieses Kunstprojekt ist ein Gemeinschaftswerk“, so Marrack.

Am Eingang zum Labyrinth erwartet die Besucher und Besucherinnen ein Vogelschwarm aus Papier.
Ausstellung, Schloss Wolkenstein, Kinder und Kunst, KiKu Rudi Penk

Weiter geht’s vorbei an einer Hutmacherstation durch das zweite Traumportal eine Etage höher. Dort befinden sich Kurbelmaschinen, die alles, was sich im Himmel finden lässt, durch die Luft schweben lassen. Durch das dritte und letzte Traumportal geht es schließlich zu einem Labyrinth. An dessen Eingang erwartet den Besucher ein Vogelschwarm, gebastelt aus Papier und Draht. Auch dieser hat seit Beginn der Ausstellung einigen Zuwachs bekommen. Genauso weiter geht es im Inneren des Labyrinths. Auch dort werden die Kunstwerke stetig mehr. Zu sehen gibt es schon jetzt Luftburgen, eine Puppenkiste, Monster- und Gruselkabinette.

Viele Kinder, die als gruppe mit der Schule oder ihrer Kita in die Ausstellung kommen, wollen anschließend mit ihren Eltern erneut kommen. Rudi Penk

„Die Räume sollen zu Erlebnisräumen werden und das Potenzial des Schlosses ausschöpfen, um so die Menschen zu animieren, wiederzukommen“, so die Hoffnung Marracks. Fertig ist die Schau zudem nie. Nicht nur kommen immer neue Objekte hinzu, auch müssen die Dozentinnen und die Vorsitzende die vorhandenen Werke auf Schäden überprüfen und instand halten. „Im Gegensatz zu herkömmlichen Ausstellungen ist die Wartung viel intensiver.“

Eine Arbeit, die allerdings lohnt. Denn bereits am Tag der Eröffnung am 30. März standen Besucherinnen und Besucher Schlange bis vor die Tür. Allein am ersten Tag seien 500 Menschen gekommen, schätzt Marrack. Und wer einmal da war, kommt oft auch wieder, weiß Marrack. „Viele der Kinder kommen nach einem Besuch in einer Gruppe mit ihren Eltern oder Großeltern noch einmal.“ Auch wachse die Nachfrage von Schulen und Kitas, die die Ausstellung besuchen möchten, stetig, so die Kiku-Vorsitzende. Und klar ist auch: Wer wiederkommt, darf sich auch ein zweites Mal seine ganz persönliche Eintrittskarte zusammenstempeln.

Öffnungszeiten und Programm

Die Ausstellung auf Schloss Hellenstein ist geöffnet von Dienstag bis Samstag 11 bis 16 Uhr, sowie an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr.

Weitere Informationen zum Programm gibt es unter www.kinder-und-kunst.de

Jetzt einfach weiterlesen
Jetzt einfach weiterlesen mit HZ
- Alle HZ+ Artikel lesen und hören
- Exklusive Bilder und Videos aus der Region
- Volle Flexibilität: monatlich kündbar