Zum 100. Geburtstag

Ein Einblick in das Atelier und den letzten Wohnort des Künstlers Franklin Pühn in Heidenheim

Das Kunstmuseum Heidenheim lud zu einem Abend in den letztem Wohnort und das Atelier des Künstlers Franklin Pühn ein. Dort gab es so einiges zu sehen.

Im Mai dieses Jahres wäre Franklin Pühn 100 Jahre alt geworden. Das Heidenheimer Kunstmuseum zeigt aus diesem Anlass bis 21. September eine Ausstellung mit dem Schwerpunkt auf frühen Werken des Bildhauers. Mehr als ein halbes Jahrhundert hat Pühn das Kulturleben der Stadt geprägt. Große bildhauerische Arbeiten des gebürtigen Erfurters finden sich vielfach im Heidenheimer Stadtbild; mit am auffälligsten ist der von einem Pfeil durchbohrte Apfel der Wilhelm-Tell-Geschichte auf der Verkehrsinsel am Schiller-Gymnasium.

Gut 20 Gäste waren zum Pühn-Abend ins Atelier gekommen. Foto: Günter Trittner

95 Jahre alt ist Franklin Pühn geworden, die letzten fünf Lebensjahre arbeitete und wohnte er an der Kastorstraße – Arbeit und Leben auf engem Raum hoch konzentriert. An diesem geistig aufgeladenen Ort hatte dieser Tage Marco Hompes, der Leiter des Heidenheimer Kunstmuseums, einen Pühn-Abend ausgerichtet. Das Umschauen in Atelier, Wohnbereich und im Depot im Keller war seinerseits ausdrücklich erwünscht. Diese, seine letzte Wohnstätte und alle darin verbliebenen Werke hat Pühn der Stadt Heidenheim vermacht – ein wahrhaft umfangreicher Schatz meist bildhauerischer Arbeiten aus Metall und Papier, die Pühn noch zu Teilen mit einem Preisschild versehen hat. Auch der Sport hat Pühn inspiriert. So findet sich im Depot eine große Papierarbeit „Stadion-Fankurve“ aus dem Jahr 2015. Damals war der 1. FC Heidenheim in die Zweite Bundesliga aufgestiegen.

Linsen-Curry im Pühn-Atelier

Gut 20 Gäste waren zum Pühn-Abend ins Atelier gekommen, solche die den Künstler gekannt hatten und ihrerseits erzählen konnten, und solche, die mehr über Pühn erfahren wollten. Als Gastgeber hatte Marco Hompes den Geist des Hauses auch kulinarisch herausgekitzelt: seine beiden Töpfe mit Linsen-Curry scharf und weniger scharf, fanden nur lobende Abnehmer.

Das Pühnsche Atelier ist nach wie vor ein Ort für Kunstschaffende. Einmal im Monat richtet hier das Kulturbündnis einen offenen Stammtisch aus. Und so hört man: Es sollen hier auch schon tolle Feste gefeiert worden sein. Wunsch von Hompes wäre es, hier eine Künstler-Residence einrichten zu können, also einen Ort, wo sich ein Künstler, eine Künstlerin zeitlich befristet niederlassen und arbeiten kann.

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