Runder Geburtstag

Dr. Hans Peter Schiffer feiert seinen 80. Geburtstag – Preis des Heidenheimer Kunstvereins trägt bald seinen Namen

Er war schon Konzernvorstandsmitglied bei Voith und Vorsitzender des Heidenheimer Kunstvereins: Am 7. August feiert Dr. Hans Peter Schiffer seinen 80. Geburtstag. Der alle zwei Jahre verliehene Preis des Kunstvereins trägt bald Schiffers Namen.

Die Henne oder das Ei. Was zuerst da war, spielte bereits in philosophischen Erörterungen in der Antike eine Rolle. Würde man das Henne-Ei-Problem auf das Leben von Dr. Hans Peter Schiffer übertragen, müsste man die Fragestellung jedoch etwas anpassen. Was war zuerst da: die Kunst oder die Technik? Die Antwort darauf weiß wohl nur er selbst. Tatsache ist aber, dass das innige Verhältnis beider Sparten seit jeher eine große Rolle im Leben von Schiffer spielt – auch heute, wenn er am Donnerstag, 7. August, seinen 80. Geburtstag feiert.

Und pünktlich zum Wiegenfest gibt es eine Neuigkeit, die sowohl die Kunst als auch die Technik betrifft. Der „Preis für Kunst und Technik“ des Kunstvereins, dessen Vorsitzender Hans Peter Schiffer bis vor wenigen Monaten gewesen ist, erhält einen neuen Namen: „Hans-Peter-Schiffer-Preis für Kunst und Technik“.

Die längerfristige Durchführung des Preises ist mit dem bisherigen Geldgeber nicht möglich.

Dr. Hans Peter Schiffer, Kunstverein Heidenheim

Bislang zweimal ist der Preis vom Kunstverein, der Firma Voith und der Hanns-Voith-Stiftung vergeben worden. „Die längerfristige Durchführung des Preises ist mit dem bisherigen Geldgeber nicht möglich“, erläutert Schiffer. Den Kostenaspekt des Preises übernehme künftig er selbst, daher auch die Namensänderung. Mit dieser, so Schiffer, wolle er die Kontinuität betonen und die Beziehung zu seiner eigenen Kunstsammlung herstellen, die ebenfalls den Fokus auf – natürlich – Kunst und Technik legt.

Künftig werden die Auszeichnung des Kunstvereins auch nicht länger im Voith-Training-Center verliehen und die dazugehörigen Arbeiten dort ausgestellt, das Ganze geschieht nun in den Räumlichkeiten der DHBW. „Das bisherige Thema und die Form des Preises soll fortgesetzt werden“, erklärt Schiffer. Standen jedoch bei den bisherigen Ausstellungen zu den Themen kinetische und elektronische Kunst interaktive Arbeiten im Fokus, soll das Motto nun „interaktive Medienkunst“ lauten.

Im März 2025 beerbte Rainer Jooß (rechts) Dr. Hans Peter Schiffer als Vorsitzenden des Heidenheimer Kunstvereins.
Im März 2025 beerbte Rainer Jooß (rechts) Dr. Hans Peter Schiffer als Vorsitzenden des Heidenheimer Kunstvereins. Foto: Rudi Penk

Als Paradebeispiel dafür diente das Gewinnerwerk der jüngsten Preisverleihung. Dabei gewann der in Berlin lebende Künstler Simon Weckert den mit 3000 Euro dotierten ersten Preis mit einer Arbeit „Eternal Dream“. Ein Sprung in die Luft vor einem Bildschirm generiert dabei eine dreidimensionale Punktwolke, welche die Bewegung fortsetzt und über den Rand der Monolith-Leinwand hinausfliegt. Auf einer eigens eingerichteten Website setzt die digitalisierte Körperform ihren Sprung fort – für immer. Durch interaktive Werke wie dieses sollen nicht zuletzt vorbeilaufende Studierende angezogen werden.

So viel zum Kunstpreis, der dieses Jahr zum bereits dritten Mal ausgelobt werden wird. Und Hans Peter Schiffer? Der hat ganz offensichtlich auch nachdem er den Vereinsvorsitz an Rainer Jooß übergeben hat, noch genug mit dem Kunstverein und nicht zuletzt mit der Kunst an sich zu tun. Schiffers private Sammlung, die er 2007 angefangen hat, ist seit Mai als Dauerleihgabe auf Schloss Fachsenfeld zu sehen. Den Anfang der Ausstellung machen Meisterwerke der Fotografie mit einem Blick darauf, wie Fotografinnen und Fotografen vom späten 19. Jahrhundert bis ins 21. Jahrhundert Industrie und Technik ins Bild gesetzt haben. Auch im Museum Villa Rot in Burgrieden sind ausgewählten Stücke aus der Sammlung Schiffer ausgestellt.

Ehemaliges Mitglied des Konzernvorstandes der Voith AG

Die Technik selbst hat den gebürtigen Aachener Zeit seiner beruflichen Laufbahn beschäftigt. 1980 kam der studierte und promovierte Maschinenbauer zur Firma Voith. Im Oktober 1986 übernahm er dort die Leitung des Geschäftsbereiches Wasserkraftwerke und wurde zum Mitglied des Vorstandes der J.M. Voith AG ernannt. 1997 wurde Schiffer schließlich in den Konzernvorstand der Voith AG berufen. Darüber hinaus fungierte er von 2002 bis 2013 als Lehrbeauftragter am Institut für Hydraulische Strömungsmaschinen an der TU Stuttgart.

Seinen 80. Geburtstag feiert Hans Peter Schiffer ganz klassisch zunächst im Kreise der Familie und tags drauf mit Freunden. Nicht zuletzt aufgrund des umbenannten Preises ist klar: Kunst und Technik werden Schiffer erhalten bleiben. Und er ihnen.

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