Unter uns

Demo in Heidenheim: Heiterkeit statt Hetze

Am Samstag ist Demo in der Stadt. Schön und gleichsam wichtig wäre eine große Zahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern, findet Marc Hosinner von der HZ-Redaktionsleitung.

Heute, am Samstag, ist es also auch in Heidenheim so weit: Die Bürgerinnen und Bürger, denen die Demokratie wichtig ist, sind aufgerufen, auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren. Es geht darum, ein Zeichen zu setzen: gegen Ausgrenzung, gegen gleichsam schwachsinnige wie menschenverachtende Remigrationspläne und gegen das unsinnige Vorhaben, aus der Europäischen Gemeinschaft austreten zu wollen. Beim EU-Exit sind die Briten schon auf Kampagnen mit Fake News hereingefallen. Das sollte eigentlich Anschauungsmaterial genug sein.

Seit Monaten versucht eine Minderheit, der Allgemeinheit vorzugaukeln, die Mehrheit zu sein. Auch in Heidenheims Fußgängerzone war erst unlängst eine Partei mit einem Stand vertreten, die für die genannten Ansinnen steht. Eine Partei, in der Menschen eine Heimat haben, die unverblümt davon sprechen, dass Millionen Menschen aus Deutschland ausgewiesen gehören. Eine Partei, die populistisch agiert und hetzt und in der ein Landesvorsitzender, der als Faschist bezeichnet werden darf, großen Einfluss hat.

Wer das befremdlich oder abstoßend findet, sollte am Samstag zur Mittagszeit am Demo-Marsch und an der anschließenden Kundgebung teilnehmen. Wie viele Teilnehmer es in Heidenheim werden, lässt sich schwer abschätzen. Es zeichnet sich aber ab, dass es erfreulicherweise viele sein könnten, die sich vom Bahnhofsplatz aus auf den Weg machen, um ihren Unmut gegen Feindseligkeit, Rechtsradikalismus und Populismus auszudrücken. Allein schon die große Zahl der Gruppen und Institutionen, die sich dem Aufruf zur Demo gegen rechts angeschlossen haben, ist ein Indiz. Aber auch Gespräche in den vergangenen Tagen lassen den Schluss zu. Eine Frau sagte mir, dass sie das letzte Mal auf die Straße ging, als Kennedy in Berlin war. Also schon ein bisschen her. Und dass sie sich selbstverständlich jetzt beteiligen wird. Das zeigt: Vielen ist es wichtig, Farbe zu bekennen. Der Hetze muss mit deutlichen Worten, aber auch mit Heiterkeit begegnet werden. Gleiches mit Gleichem zu vergelten, wäre die falsche Strategie.

Eines sollte dabei klar sein: Anders als in manchen Foren behauptet, gibt es für Teilnehmer an Demonstrationen wie dieser kein Geld. Nicht von der Ampel, vom Oberbürgermeister, vom DGB oder von denen „da oben“.

Schönes Demo-Wochenende.