CO₂-Versuchsanlage

Binnenschiff und Schwertransport: So kam der Drehofen zu Schwenk nach Mergelstetten

Das CO₂-Abscheide-Projekt „catch4climate“ von vier großen Zementherstellern auf dem Gelände von Schwenk in Mergelstetten nimmt Form an. Jetzt wurde der Drehofen transportiert und eingebaut.

Auf der Baustelle des CO₂-Abscheide-Projekts „catch4climate“ bei Schwenk in Mergelstetten wurde jetzt der Ofen montiert. Für den Bau und Betrieb der Versuchsanlage haben sich die vier europäischen Zementhersteller Buzzi SpA-Dyckerhoff GmbH, Heidelberg Materials AG, Schwenk Zement und Vicat zur Forschungsgesellschaft CI4C zusammengeschlossen. Investiert werden über 120 Millionen Euro, um das sogenannte Pure-Oxyfuel-Verfahren zu testen, mit dem bei der Zementherstellung reines CO₂ gewonnen werden soll. Dieses kann dann weiterverwendet werden, beispielsweise für die Herstellung von synthetischem Treibstoff. Derzeit wird das CO₂, das bei der Zementherstellung durch die Wärmeerzeugung und durch chemische Prozesse entsteht, in die Atmosphäre freigesetzt.

Drei Jahre Laufzeit sind geplant

Gebaut wird in Mergelstetten eine eigene Drehofenlinie mit einer Klinker-Produktionskapazität von 450 Tagestonnen, die ausschließlich der Forschung und Entwicklung dient. Die Inbetriebnahme soll laut einer Pressemitteilung von Schwenk voraussichtlich im ersten Quartal 2025 stattfinden. Danach sei eine ungefähr dreijährige Laufzeit zur Erarbeitung der Forschungs- und Entwicklungsergebnisse geplant.
Der Drehofen wurde im Dezember 2023 per Binnenschiff auf dem Flussweg von Hamm-Uentrop bis Heilbronn-Hafen transportiert und dort zunächst zwischengelagert, bis die Bauarbeiten vor Ort zur Ofen-Montage abgeschlossen waren. Nach Mergelstetten kam er laut Schwenk mit einem nächtlichen Lkw-Schwertransport. Zum Einheben des Ofens kam ein 700-Tonnen-Kran zum Einsatz.

Am Bau der Versuchsanlage sind verschiedene Firmen beteiligt: Das Pure-Oxyfuel-Verfahren wurde von der Firma Thyssenkrupp Polysius konzipiert. Mit der Fertigung des Ofenrohres, der Montage der Laufringe, der Ofenein- und -auslaufsegmente und dem Zahnkranz wurde die Firma Hoffmeier in Hamm beauftragt. Die CO₂– Aufbereitungs-Anlage wird von Linde Engineering gebaut und die Sauerstoffversorgung wird durch die Westfalen AG sichergestellt.

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