Kleine Frühjahrsbelebung

Zahl der Arbeitslosen in Ostwürttemberg im März gesunken

Die Zahl der Arbeitslosen ist im März in Ostwürttemberg leicht zurückgegangen. Woran das liegt und wie Claudia Prusik, Chefin der Agentur für Arbeit in Aalen, die Lage einschätzt:

Die neuesten Daten mögen eine leicht positive Entwicklung andeuten, Anlass zu überbordendem Optimismus geben sie freilich nicht: Ende März sind im Bezirk der Agentur für Arbeit (Landkreis Heidenheim und Ostalbkreis) 9953 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind zwar 334 weniger als im Februar, aber 960 mehr als vor einem Jahr. Der erhoffte Aufschwung zeigt sich bislang folglich bestenfalls als zartes Aufschwüngle.

Die meisten Arbeitslosen sind mit 3617 (Februar: 3750) in Heidenheim registriert. In Schwäbisch Gmünd sind es momentan 3199 (3271), in Aalen 2015 (2063), in Bopfingen 578 (622), in Ellwangen 544 (581). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die seit mehr als einem Jahr ohne Beschäftigung sind, sank von 3143 auf 3114. Das entspricht einer Quote von 31,3 Prozent.

Arbeitslosenquote leicht gesunken

Die auf alle zivilen Erwerbspersonen bezogene Arbeitslosenquote ging in Ostwürttemberg von 4,0 auf 3,9 Prozent zurück. In Heidenheim gab sie von 5,0 auf 4,8, in Schwäbisch Gmünd von 4,3 auf 4,2, in Bopfingen von 4,2 auf 3,9, in Ellwangen von 2,3 auf 2,2 Prozent nach, während sie in Aalen mit 3,2 Prozent unverändert blieb.

Claudia Prusik, Chefin der Agentur für Arbeit in Aalen, hebt als erfreulichen Aspekt hervor, dass die aktuelle Statistik für Ostwürttemberg wieder weniger als 10.000 Arbeitslose ausweist. Die Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent liege unter dem landesweiten Schnitt (4,2 Prozent): „So kann von einer kleinen Frühjahrsbelebung gesprochen werden, schließlich befindet sich der regionale Arbeitsmarkt trotz der vielfältigen Herausforderungen in einer soliden Verfassung und bietet für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen weiterhin viele Chancen.“ Ablesen lässt sich das auch daran, dass die Arbeitgeber entgegen dem Landestrend mehr zu besetzende Stellen meldeten als in den vorangegangenen Monaten.

Weniger offene Stellen als im März 2023

Gut 4000 offene Stellen wertet Prusik als „klares Zeichen für den anhaltenden Personalbedarf in Ostwürttemberg“. Allerdings, und an dieser Stelle folgt das große Aber, sei im Vergleich zum Vorjahr von einer Eintrübung zu sprechen, hätten der Arbeitsagentur im März 2023 doch 22 Prozent mehr Jobs zur Verfügung gestanden.

undefined

Prusik ermuntert gleichwohl zur Suche nach der geeigneten Stelle: Mit der passenden Qualifikation biete der regionale Arbeitsmarkt viele Chancen, „und das Qualifizierungschancengesetz ermöglicht es der Arbeitsagentur, Aus- und Weiterbildungen sowie Teilqualifizierungen umfangreich zu unterstützen“. Das gelte für Arbeitslose und für Beschäftigte gleichermaßen.

Infoveranstaltungen für Jugendliche

Gleichzeitig lobt Prusik die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen, „denn die Jugend ist unser Potenzial der Zukunft“. Jugendlichen, die noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind, legt sie die neue Veranstaltungsreihe „Ich kann das! Du auch?“ ans Herz. Vorgestellt werden in diesem Rahmen auch Berufe, die in den Hitlisten keine vorderen Plätze belegen, beispielsweise Bestattungsfachkraft, Schornsteinfeger und Steinmetz.

Am Donnerstag, 4. April, gilt im Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit in Aalen ab 16 Uhr das Augenmerk den medizinisch-therapeutischen Berufsbildern Physiotherapeut, Logopäde und Ergotherapeut.

Kurzarbeit auf vergleichbarem Niveau

Im März haben laut Arbeitsagentur wie schon im Februar 19 Betriebe in Ostwürttemberg Kurzarbeit angezeigt. Allerdings stieg die Zahl der davon betroffenen Beschäftigten von 208 auf 329.