Das Schuljahr 2026/2027 bringt für die Bergschule, die Ostschule sowie die zur Friedrich-Voith-Schule gehörende Primarstufe der Gemeinschaftsschule am Brenzpark eine Neuerung mit sich: Alle drei sind dann Grundschulen mit einem Ganztagsbetrieb, der an vier Wochentagen jeweils sieben Zeitstunden umfasst.
Grundlage der Entscheidung ist, dass vom kommenden Schuljahr an Kinder im Grundschulalter die Möglichkeit haben müssen, jeweils bis zu acht Stunden an fünf Werktagen pro Woche betreut zu werden. Dieser Rechtsanspruch soll schrittweise umgesetzt werden, sodass er ab dem Schuljahr 2029/2030 allen betroffenen Kindern in vollem Umfang garantiert werden kann.

Derzeit suchen die Kommunen landauf, landab nach Wegen, wie sie ihrer neuen Pflichtaufgabe gerecht werden können. Thomas Dambacher, Leiter des Geschäftsbereichs Bildung, Sport und Bäder, spricht von einer sehr komplexen Aufgabe, der sich eine mit Vertretern und Vertreterinnen von Schulleitungen und der Verwaltung besetzte Arbeitsgruppe annahm. Erklärtes Ziel: Die Bildungs- und Chancengerechtigkeit sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärken.
Herausgekommen ist ein Konzept mit dem Titel „Umsetzung des Ganztagesförderungsgesetzes in Heidenheim – Anspruch auf Betreuung von Kindern im Grundschulalter“. Es entspricht den Vorgaben des baden-württembergischen Schulgesetzes und soll einheitliche Rahmenbedingungen und Standards für die Ganztagsbetreuung schaffen.

Konkret sieht es vor, zunächst an vier Tagen jeweils sieben Stunden abzudecken. Das entspricht dem Ergebnis einer Umfrage aus dem Jahr 2024. Demzufolge nehmen aktuell knapp zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler ein Betreuungsangebot in Anspruch, wobei sich Dambacher zufolge in der Vergangenheit zahlreiche unterschiedliche Lösungen entwickelt haben, die keinem strikten Muster folgen und sich je nach Standort unterscheiden.
Jetzt also gehen zunächst Berg-, Ost- und Friedrich-Voith-Schule den Schritt zu jener Form, die das Schulgesetz in Paragraf 4a vorsieht. Bis zum Schuljahr 2028/2029 folgen alle Heidenheimer Grundschulen diesem Beispiel, die den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung erfüllen sollen.

Wie soll das Söhnstetter Schulareal in Zukunft aussehen?
Er erstreckt sich bei lediglich vier Wochen Schließzeit im Jahr auch auf die Ferienzeiten. Das wird nach Einschätzung des Rathauses mit Blick auf die Betreuung eine enge Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen und weiteren Einrichtungen erfordern. „Unser Dank an sie schon heute“, sagte Dr. Waltraud Bretzger (CDU) bei der Beschlussfassung im Gemeinderat, die mit 26 Jastimmen und zwei Enthaltungen deutlich ausfiel.
Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass die Umstellung des Ganztagsangebots das bisherige Defizit in Höhe von 586.000 auf 958.000 Euro anwachsen lässt. Davon entfallen 102.000 Euro auf die drei genannten Schulen. Die zusätzlich benötigten Mittel werden „vom Schulträger durch Elternbeiträge und eine im Umfang unbekannte Betriebskostenförderung des Landes voraussichtlich kostendeckend“ bereitgestellt. Norbert Fandrich (Linke) bezeichnete es als „schade, dass das Land wohl nur 68 Prozent der Betreuungskosten übernimmt“, votierte aber dennoch für das vorgestellte Modell.
Bergschule: Hort wird aufgegeben
Seit vielen Jahren gibt es an der Bergschule einen Hort. Eine seiner Gruppen wird auch in den Ferien betrieben. Aufgrund des Ganztagesmodells und ergänzender Angebote, die die Stadt bei Bedarf leistet, wird der Hort nun nach und nach abgeschafft.

