Gastronomie in Bewegung

Zwischen Abschied und Neuanfang: So hat sich die Giengener Gastronomieszene in letzter Zeit verändert

Vom neueröffneten Schnitzelrestaurant bis zum geschlossenen Café: In Giengen hat sich in den vergangenen Monaten gastronomisch einiges getan. Manche Betriebe schließen, andere starten mit neuem Elan – und die Stadt sucht nach Lösungen, um Lücken zu schließen.

In Giengens Gastronomielandschaft ist derzeit einiges in Bewegung. Während mit „Schnitzel Heinz“ und dem griechischen Restaurant „Poseidon“ zwei neue Betriebe erfolgreich umgezogen und expandiert sind, hat das Café Lipera in der Innenstadt seine Türen Ende August geschlossen. Auch am Minigolfplatz auf dem Schießberg hält man Ausschau nach einem neuen Betreiber.

Café Lipera: Hoffnung auf eine Nachfolge

Das Café Lipera, das erst ein Jahr zuvor in den neu renovierten Räumen eröffnet hatte, muss nun bereits wieder seine Türen schließen. „Die Schließung erfolgte laut Auskunft aus gesundheitlichen Gründen“, erklärt Teresa Winter von der städtischen Wirtschaftsförderung. „Die Stadt ist aktuell sowohl mit den Eigentümern als auch mit den jetzigen Mietern im Gespräch, um eine Nachfolgelösung zu finden.“ Dass man eine passende Lösung anstrebt, liegt auch an den aufwendigen Investitionen in die Räumlichkeiten. „Die Räume sind in sehr gutem Zustand – schade wäre es, wenn man die ganze Backstube wieder herausnimmt“, so Winter. Eine Bäckerei als Nachfolge wäre für sie ideal: „Eine Bäckerei braucht die Innenstadt einfach.“

Neueröffnung in der TSG-Gaststätte

Ganz andere Nachrichten schreibt derzeit „Schnitzel Heinz“. Das neue Lokal in der TSG-Gaststätte hat vor wenigen Tagen eröffnet – und erlebt seitdem, laut eigener Aussage, regen Zulauf. Der Betreiber Heinz Sifft, der gemeinsam mit seiner Frau Nicole Sifft zuvor einen Imbisswagen und später einen Schnellimbiss an der Riedstraße geführt hatte, erzählt: „Schnitzel mag halt jeder.“

Die Idee sei durch den Vorstand der TSG Giengen entstanden, der das Ehepaar auf das leerstehende Lokal aufmerksam machte. „Wir haben gesagt: Wir schauen uns das mal an – und das Gesamtpaket mit der Wohnung daneben war einfach ideal, da wir ja auch Kinder haben, die betreut werden müssen“, berichtet der Betreiber. In den Räumen wurde laut dem Pächter umfangreich renoviert: Küche, Nebenraum und Terrasse wurden erneuert, die Wohnung ebenfalls modernisiert. „Jetzt läuft es richtig gut – wir haben schon Reservierungen für Weihnachtsfeiern“, freut er sich.

Die Betreiber des "Schnitzel Heinz": Heinz und Nicole Sifft mit ihren Kindern. Foto: Natascha Schröm Natascha Schroem

Poseidon mit gutem Start

Ebenfalls an einem neuen Standort gestartet ist das griechische Restaurant Poseidon, das zuvor als Imbisswagen an der Albert-Ziegler-Straße bekannt war. Inhaber Paraskevas Antonoglou fand im Gebäude, in dem zuvor das „Marina Beach“ angesiedelt war, eine passende Bleibe. „Der frühere Betreiber wollte unbedingt einen Nachfolger – und für uns war das eine große Chance“, erzählt Antonoglou. Das Ehepaar habe das Gebäude umfassend renoviert, Böden und Wände erneuert und einen neuen Außenbereich geschaffen. Das zahlt sich aus: „Jetzt läuft es deutlich besser als vorher mit dem Imbisswagen. Wir haben viel Laufkundschaft – vor allem Beschäftigte aus den umliegenden Firmen kommen in der Mittagspause oder nach Feierabend vorbei.“

Neuer Standort für das „Poseidon“: Den Imbiss findet man seit kurzer Zeit an der Riedstraße in Giengen, direkt gegenüber vom Kaufland. Foto: Lucy Potzel

Minigolfplatz sagt „Auf Wiedersehen“

Eine Ära endet dagegen auf dem Schießberg: Esther und Alex Lerch sowie Martin Poltsch verabschiedeten sich Ende September als Betreiberinnen und Betreiber der Minigolfanlage. Seit 2020 hatten sie die Anlage mit viel Engagement geführt, selbst während der Corona-Zeit. „Wir haben nicht nur Zeit und Geld investiert, sondern auch viel Herzblut“, sagte Alex Lerch beim Abschiedsbesuch, zu dem zahlreiche Gäste kamen.

Auch Oberbürgermeister Dieter Henle bedankte sich in einer Pressemitteilung für den Einsatz des Teams und erinnerte an „viel Herzlichkeit, beste Bedingungen und einen tollen Biergarten“. Ganz vorbei ist es aber vielleicht noch nicht: Laut Esther Lerch laufen „vielversprechende Gespräche mit einem Interessenten, der unsere Philosophie fortführen will“.

Giengen zahlt deine Miete

Seit Juli 2022 unterstützt Giengen mit dem Programm „Giengen zahlt deine Miete“ Gründerinnen und Gründer dabei, eigene Läden in der Innenstadt zu eröffnen. Gefördert werden inhabergeführte Einzelhandelsgeschäfte oder andere endkundenorientierte Angebote, die Angebotslücken schließen und die Attraktivität der Innenstadt steigern. Die Stadt übernimmt 50 % der Kaltmiete, maximal 500 Euro pro Monat für bis zu 12 Monate (6.000 Euro insgesamt). Die Wirtschaftsförderung prüft die Anträge, zahlt bei Zusage die Förderung aus und verlangt nach einem Jahr eine kurze Dokumentation der Geschäftsentwicklung.