Leserbrief

Wo bleiben Brücke und Verkehrskonzept?

Leserbrief zum Bau der Brücke für Fußgänger über die Bahn und zu einem Verkehrskonzept für Giengen.

Die Verzögerung des Baustarts der BSH‑Brücke ist nur ein weiteres, sehr trauriges Kapitel, wenn es um ein tragfähiges Verkehrskonzept in Giengen und insbesondere auch der Anbindung der Südstadt in die Kernstadt geht. Seit Jahren wächst die Südstadt. Soeben wurde das Baugebiet Bruckersberg-Ost mit der Erschließung eröffnet. Hier werden laut HZ vom 30. Mai mittelfristig weitere knapp 600 Einwohner leben und bis zu 785 neue Fahrzeugbewegungen täglich über und durch das bestehende Wohngebiet geleitet. Der Prüfung alternativer Zu- und Abfahrtswege wurde jüngst unter anderem aus Kostengründen eine Absage erteilt. Die einzige verkehrliche Verbindung in die Kernstadt ist und bleibt damit die viel befahrene Brücke über den Bahndamm. Fußgänger, Schüler, Radfahrer, Familien mit Kinderwagen und Behinderte aus der Südstadt haben nach wie vor keine einzige sichere, barrierefreie Möglichkeit, die Kernstadt zu erreichen.

Gar nicht auszudenken, wenn die Brückenverbindung saniert oder gar verlegt werden muss. Liebe Entscheidungsträger der Stadt Giengen: Wann können die Bürger und Bürgerinnen der Südstadt endlich mit einem realisierbaren Verkehrskonzept rechnen? Zumal es Jahre der Vorbereitungen, Planungen und Genehmigungen braucht. Kosten spielen sicher eine Rolle. Diese müssten aber längst in die Aufsiedlungspläne miteinkalkuliert werden. Ein ständiges Wachsen von Wohn- und Industriegebieten bedarf doch zeitgleich einer zukunftsträchtigen Planung von Verkehrswegen. Das scheint, auch in Anbetracht der laufenden Absagen und Verzögerungen, weit hinten angesiedelt zu sein. Wenn schon keine Möglichkeit für eine alternative Zu- und Ableitung für den Fahrzeugverkehr besteht, dann sollte wenigstens und mit höchster Priorität ein sicherer und barrierefreier Fußgänger- und Radweg in die Kernstadt geschaffen werden. Und das auf beiden Seiten der Südstadt!

Eine umgehende Planung und erfolgreiche Realisierung müsste es der Stadt Giengen für ihre heutigen und künftig dort lebenden Bürger der Südstadt auch bei höheren Kosten wert sein. Die seit Jahren unverändert verkehrliche Zweiteilung stößt längst an ihre Grenzen!

Karl-Heinz Wuggazer, Giengen

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