Giengener Gitarrenfestival steht an

Wie Jule Malischke dazu kam, Jordan Rudess von "Dream Theatre" eine Gitarrenstunde zu geben

Die Videos von Julia Malischke machen offenbar prominente Kollegen neugierig. Am 1. März beginnt das Festival der Gitarristin in Giengen.

Noch gut eine Woche, dann ist es wieder soweit: Gitarrenfestival in Giengen. Drei Tage in der Schranne. Ein Wochenende auf sechs Saiten. Vom 1. bis zum 3. März. Dahinter steckt selbstverständlich wieder Jule Malischke. Die Veranstaltung, es ist die sechste ihrer Art, wird inzwischen weit über Giengen und den Landkreis Heidenheim hinaus wahrgenommen. Das hat nicht zuletzt selbstverständlich mit der internationalen Reputation der Künstler zu tun, die Jule Malischke bei diesen Gelegenheiten um sich zu scharen pflegt.

Die aus Söhnstetten gebürtige Gitarristin, die seit Jahren in Dresden lebt, wo sie an der Musikhochschule lehrt, ist übrigens bereits nach Giengen aufgebrochen. Ankommen wird sie auf Umwegen. Denn Giengen ist diesmal auch, wenn man so will, eine spezielle Station auf ihrer Deutschland-Tournee, die sie gemeinsam mit dem kanadischen Gitarristen Don Ross, einem Idol ihrer Jugendzeit, bestreitet.

Der Metal-Mann ruft an

Ross ist so etwas wie eine lebende Legende vor allem in der Fingerstyle-Ecke der weltweiten Gitarrenszene. Und im August, vor allem aber ab November, werden Ross und Jule Malischke durch Kanada und an der Westküste der USA entlang touren. Zwischendurch, im Oktober, werden die beiden auch noch in England und Schottland unterwegs sein.

Namhafte Musiker nehmen offenbar gern Kontakt zu Jule Malischke auf. Don Ross hatte sich bei ihr gemeldet, nachdem er eines ihrer Videos gesehen hatte. Und genauso wurde Jule Malischke auch von Jordan Rudess gefunden. Der Keyboarder der Metal-Band „Dream Theatre“ meldete sich bei ihr und fragte an, ob sie ihm nicht eine Gitarrenstunde geben könne. Selbstverständlich konnte sie. „Ich habe ihm sogar Hausaufgaben mitgegeben“, erzählt Jule Malischke lachend. „Unglaublich, oder? Ich kann mich noch erinnern, wie ich vor Jahren mal auf ein Konzert von ,Dream Theatre‘ gefahren bin. Und jetzt sowas.“

Das Programm

Doch zurück nach Giengen und zu Jule Malischkes Festival. Das sechste, wie gesagt. Und der Ablauf folgt dem bewährten Muster der Vorjahre. Losgehen wird es am Freitag, 1. März. Der Eröffnungsabend des Giengener Gitarrenfestivals beginnt um 20 Uhr, und zum Auftakt im Mittelpunkt stehen werden Jule Malischke und Don Ross. Jule Malischke: „Wir werden uns solistisch abwechseln, aber auch gemeinsam spielen.“ Und selbstverständlich wird dabei gesungen.

Im Vorprogramm kann das Publikum in der Schranne den Gitarristen Stefan Brixel und die Geigerin Doris Witowski aus Schorndorf erleben. Die beiden sind, mit einer Mischung aus Klassik, Jazz und Folk, die einzigen Festivalkünstler, die rein instrumental unterwegs sein werden. „Im vergangenen Jahr hatte ich Studenten von mir als Opener dabei“, sagt Jule Malischke. „Diesmal werden es Gitarristen sein, die im weiteren Sinne aus unserer Region stammen.“

Workshops inklusive

So wie der Aalener Axel Nagel, der, zwischen Soul und Blues, den zweiten Konzertabend am Samstag, 2. März, um 20 Uhr eröffnen wird. Das Hauptprogramm bestreiten wird dann zunächst der Österreicher Martin Moro; der Grazer zählt auch international zu den virtuosesten Fingerstyle-Gitarristen nicht nur der Folk- und Blues-Szene. Nach Moro wird das Duo „Friend ‚n‘ Fellow“ erwartet, hinter dessen Name der Gitarrist Thomas Fellow und die Sängerin Constanze Friend stecken, von denen Jule Malischke zu sagen weiß, „dass sie mal Jazz, mal Blues, mal Country – aber immer Soul“ spielen.

Mit dabei haben in Giengen wird Jule Malischke übrigens auch ihre neue Solo-CD, die den Titel „Seagull“ trägt und offiziell erst am 5. April veröffentlicht werden wird.

Darüber hinaus werden am Samstag und Sonntag in der Schranne die Künstler des Festivals mehrere thematisch verschiedene Workshops geben, die sich an Anfänger ebenso wie an Fortgeschrittene richten. Zusätzlich werden sich auch drei Gitarrenbauer und eine Beschallungstechnik-Firma präsentieren. Für die Workshops anmelden kann man sich unter www.julemalischke.de im Internet. „Es sind noch einige Plätze frei“, sagt Julia Malischke. „Und es wird cool“, schickt Don Ross hinterher und lacht.

Hier gibt es Eintrittskarten

Eintrittskarten für das 6. Giengener Gitarrenfestival gibt es in Heidenheim im Ticketshop des Pressehauses und im Musikhaus Klein sowie in Giengen bei Schreibwaren-Süßmuth.