In einem Leserbrief hatte Bruno Möhler eine Verdoppelung der geplanten Wohneinheiten im neuen Baugebiet Bruckersberg Ost sowie eine nicht durchdachte Verkehrsführung kritisiert. Die Stadt nimmt dazu wie folgt Stellung: Dass sich die ursprünglich angenommene Anzahl an Wohneinheiten im Baugebiet „Bruckersberg-Ost“ im Verlauf der Planungen erhöht hat, sei richtig: Aktuell gehe die Stadtverwaltung von etwa 260 Wohneinheiten aus. „Damit verbindet sich selbstverständlich, verglichen mit der ursprünglichen Planung, eine höhere prognostizierte Verkehrsbelastung“, wird in der Stellungnahme ausgeführt.
Dennoch seien die vorgesehenen Wohn- und Sammelstraßen bezogen auf ihre Leistungsfähigkeit längst nicht ausgeschöpft. Stattdessen entspräche die Auslastung dem üblichen Maß vergleichbarer innerstädtischer Wohngebiete. Das vertretbare Verkehrsaufkommen in Wohnstraßen betrage bis zu 400 Kraftfahrzeuge pro Stunde. Im beispielhaft genannten Zugspitzweg betrage die Prognose für die Nachmittagsspitze, 260 Wohneinheiten vorausgesetzt, etwa 105 Kraftfahrzeuge pro Stunde. Die Grenze der Leistungsfähigkeit sei deutlich unterschritten.
Bereits während des Bauleitplanverfahrens hätte die Stadt betont, dem Thema Baustellenverkehr besondere Aufmerksamkeit zu schenken und in Verbindung damit eine „anwohnerverträgliche Verkehrsführung“ angekündigt. Diese Zusage sei mit der aktuellen Regelung straßenverkehrsrechtlich umgesetzt worden: Die Prüfung alternativer Routen habe keine besseren realisierbaren Lösungen erbracht. Eine mögliche Anbindung über das sogenannte Grubenfeld etwa sei aufgrund des unverhältnismäßigen Investitionsbedarfs bei gleichzeitig geringer Entlastung als unverantwortlich verworfen worden.
Auch im Fall einer zukünftigen Erweiterung des Baugebiets im Bereich „Bruckersberg-West“ würde die Stadt nach sorgfältiger Prüfung die im Sinne aller Beteiligten bestmögliche Lösung (zum Beispiel Anbindung über die Ulmer Straße) finden.
In Sachen Verkehrsplanung liege daher nicht, wie von Herrn Möhler vermutet, ein Versäumnis vor. Stattdessen könnten sich die Bürgerinnen und Bürger in Giengen auf ihre Stadt verlassen – auch im Hinblick auf eine Verkehrsplanung, die „sorgfältig zwischen städtebaulicher Entwicklung, Infrastrukturkapazitäten und wirtschaftlicher Umsetzbarkeit“ abwäge.