Entscheidung in Sonnenbühl

So schnitt Giengens Ex-OB Gerrit Elser bei der Wahl in seinem Heimatort ab

Man kann es nicht anders ausdrücken: Gerrit Elser, früher OB in Giengen, musste in seiner Heimatgemeinde eine herbe Niederlage einstecken.

Der Weg zurück an die Rathaus-Spitze in Sonnenbühl bleibt Giengens früherem Oberbürgermeister Gerrit Elser verwehrt. Das Ergebnis der Wahl am vergangenen Sonntag dürfte für den 55-Jährigen eine herbe Enttäuschung sein. Elser kam bei drei Kandidaten und einer Kandidatin zwar auf Platz zwei, erhielt allerdings gerade einmal 13,75 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Klarer Wahlsieger wurde der 37-jährige Michael Schmidt, auf den 74,53 Prozent der abgegebenen Stimmen entfielen. Schmidt, Jurist und Verwaltungsbeamter im Landesministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, lag damit 2374 Stimmen vor Elser. Schmidt führte seinen Wahlkampf mit dem Slogan „Frischer Wind für Sonnenbühl“ während Elser mit dem Motto „Gemeinsam Sonnenbühl strahlen lassen“ antrat.

Das deutliche Ergebnis kam, das zeigten die Reaktionen bei der Verkündung des Ergebnisses am Rathaus in Sonnenbühl-Undingen, überraschend. Nicht wenige hatten offenbar mit einem zweiten Wahlgang und einer Stichwahl zwischen Elser und Schmidt gerechnet.

Engagiert Wahlkampf geführt

Elser, der vor seiner Amtszeit in Giengen als Oberbürgermeister (von 2009 bis 20017) bereits Bürgermeister in der Kommune im Landkreis Reutlingen war, hatte Mitte September seine erneute Kandidatur für den Chefsessel im Rathaus in seiner Heimatgemeinde bekannt gegeben und seither einen engagierten Wahlkampf geführt. Er war gleichsam mit Unternehmern wie Vereinsverantwortlichen ins Gespräch gekommen, hatte Einrichtungen und Veranstaltungen besucht.

Noch am Wochenende hatte Elser, der bei der Verabschiedung von Pfarrer Dr. Joachim Kummer im Oktober in Giengen war, in einem Video aufgerufen, sich am Sonntag an der Wahl zu beteiligen. In dem Video hatte er allerdings auch thematisiert, dass man ihm im Wahlkampf vorgeworfen habe, dass er 2009 - also mitten in seiner zweiten Amtszeit – Sonnenbühl bewusst den Rücken gekehrt habe. Elser stellte klar, dass es ihm einzig um die Herausforderung gegangen sei, Oberbürgermeister werden zu können.

Am Montag hatte Elser nicht nur seine Homepage zur Bürgermeisterwahl in Sonnenbühl deaktiviert und war auch auf Social-Media-Kanälen, die er in den vergangenen Wochen bespielt hatte, nicht mehr zu finden.

Auch in Weingarten unterlegen

Die Wahl am Sonntag war bereits die zweite in Folge, bei der Elser unterlegen war: Er war bei der Oberbürgermeisterwahl in Weingarten am 3. April 2022 angetreten und hatte lediglich 17,9 Prozent der Stimmen erhalten. Der Wahlkampf damals war allerdings durch einen Autounfall jäh unterbrochen worden.