Medizinische Versorgung

Praxen: Darum schließt einer von zwei Standorten des MVZ in Giengen

Sowohl an der Obertorstraße als auch an der Oggenhauser Straße ist das MVZ Giengen mit einer Praxis vertreten. Das wird sich in wenigen Wochen ändern. Das sind die Gründe.

Zuletzt gab es hinsichtlich der medizinischen Versorgung in der Stadt durchaus gute Nachrichten: Die Richtlinie zur Gewährung von Mietkostenzuschüssen an Ärztinnen und Ärzte scheint sich als guter Schritt zu erweisen. Im August gab es jedenfalls die Eröffnung einer Praxis der Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Innenstadt. Darüber soll im Oktober am Bahnhof eine psychotherapeutische Praxis für Erwachsene eröffnen. Die Stadt habe, so Oberbürgermeister Dieter Henle vor kurzem, das MVZ in der ersten Jahreshälfte bei der Akquise einer Fachärztin für Allgemeinmedizin unterstützt. 

Von dort kommt nun allerdings eine Nachricht, die eher als Rückschritt gesehen werden muss: „Um die hausärztliche Versorgung in Giengen auch in den kommenden Monaten zuverlässig sicherzustellen, konzentriert die Hausarztpraxis Giengen ihre Kräfte: Die Zweigpraxis in der Obertorstraße 14 bleibt ab 1. Oktober vorübergehend geschlossen. Alle Patientinnen und Patienten werden künftig in der Hauptpraxis in der Oggenhauser Straße betreut“, ist in der Pressemitteilung des Betreibers des medizinischen Versorgungszentrums, zu lesen.

Zwei Standorte können nicht gleichzeitig betrieben werden

Der Schritt sei notwendig, weil ärztliches Personal knapp sei und zwei Standorte derzeit nicht parallel betrieben werden könnten. Mit der Zusammenlegung wolle die Praxis sicherstellen, dass die Versorgung auch während der Erkältungs- und Grippezeit sowie angesichts wieder steigender Corona-Zahlen verlässlich funktioniert.

Kurzfristige Schließungen und reduzierte Öffnungszeiten aufgrund von Personalengpässen sollen durch die Konzentration auf einen Standort vermieden werden. „Das geht nur, wenn wir unser Team an einem Standort bündeln“, erklärt Dr. Andreas Tosch, der ärztliche Leiter des MVZ Giengen in der Mitteilung.

Nach dem Umbau im Frühjahr wird die Praxis an der Oggenhauser Straße ab Oktober für einige Monate der einzige MVZ-Standort sein. Rudi Penk

Alle Patientinnen und Patienten der Zweigpraxis in der Obertorstraße würden nahtlos in der Hauptpraxis weiter versorgt. Eine „Ummeldung“ oder Übertragung von Befunden sei nicht notwendig. Die Hauptpraxis in der Oggenhauser Straße liege nur wenige hundert Meter entfernt und sei für alle gut erreichbar. Die Praxis sei zudem Anfang des Jahres aufwendig modernisiert worden.

Versorgung soll langfristig gesichert werden

Die Schließung der Obertorstraße sei zunächst bis zum 31. Januar 2026 geplant. Ziel bleibe es, die medizinische Versorgung in Giengen dauerhaft zu sichern und weiterzuentwickeln.

An mehr als 60 Standorten aktiv

Eigenen Angaben zufolge ist die MVZ-Gruppe „MED-ON“, zu der die beiden Praxen in Giengen gehören, ein führender Anbieter für ambulante medizinische Leistungen in Deutschland. Unter ihrem Dach befinden sich demnach bundesweit mehr als 60 Standorte, vorrangig auf dem Gebiet der Allgemeinmedizin.