Zwitschernde Vögel in einer nahezu unberührten Natur, Spaziergänger hier, Jogger da und grasende Schafe: Der Kirnberg ist zweifellos ein schönes Fleckchen Natur.
Die Frage ist, ob er das nicht auch geblieben wäre, wenn im Gebiet am „Hohen Stich“ drei Windkraftanlagen gebaut worden wären. Hätte das die Naherholung zerstört? Oder wären drei Windräder nicht doch zumutbar gewesen? Antworten wird es keine geben, da die Angelegenheit, die ziemlich kontrovers diskutiert wurde, nicht weiterverfolgt wird.
Zugutehalten muss man Stadtverwaltung als Befürworter und Bürgerinitiative als Gegner, dass sie sich ausgetauscht und nicht, wie heutzutage beim Thema Klima leider oft der Fall, versucht haben, die andere Seite mit Scheinargumenten schlecht dastehen zu lassen. Doch gewonnen ist mit dem Aus für die Windkraft am Kirnberg bedauerlicherweise nichts. Die Natur bleibt zwar unberührt, doch wie sich eben jene entwickelt, wenn nicht verstärkt auf erneuerbare Energiequellen wie Windkraft gesetzt wird, steht auf einem anderen Blatt.
Die Ankündigung der Stadt, bis 2035 klimaneutral sein zu wollen, war und ist ebenso mutig wie das stoische Festhalten am Ziel. Das Erreichen wird mit Entscheidungen wie dem Aus für Rotoren am Kirnberg in weite Ferne rücken.
Der Bürgerinitiative, deren Mitglieder sich jetzt freuen, muss gesagt werden: Es ist gut, wenn auf mögliche Fehlentwicklungen hingewiesen wird. Noch besser wäre es im Sinne einer lebenswerten Zukunft, wenn Alternativvorschläge vorgebracht werden.