Pflegeheim-Modernisierung

Johanneshaus Giengen: 2026 sollen endlich wieder Handwerker anrollen

Seit mehr als drei Jahren ruht die Sanierungsbaustelle an der Giengener Bahnhofstraße. Laut Oberbürgermeister Dieter Henle soll es bis Mitte 2026 aber endlich weitergehen.

Ab Mitte 2026 sollen auf der Baustelle im ehemaligen Johanneshaus wieder Handwerker zu sehen sein. Das hat Giengens Oberbürgermeister Dieter Henle anlässlich der Weihnachtspressekonferenz der Stadtverwaltung bekanntgegeben. Die Arbeiten zum Umbau des Komplexes in ein modernes Pflegeheim waren vor mittlerweile mehr als drei Jahren gestoppt worden. Wann mit einer Fertigstellung zu rechnen ist, bleibt derzeit noch offen.

Das zwischen Bahnhofstraße und Brenz gelegene frühere Johanneshaus war von 1991 bis 2019 von den Johannitern als Pflegeheim betrieben worden. Nach deren Umzug in einen Neubau in Hermaringen stand die Immobilie zum Verkauf. Den Zuschlag sicherte sich danach der in Berlin ansässige Investor Ffire, der in der Folge die Tochtergesellschaft DSR Seniorenzentrum Giengen gründete. Als Betreiber des künftigen Heims wurde die Berliner Unternehmensgruppe Inter Pares gewonnen, die eigenen Angaben zufolge in ganz Deutschland etwa 90 Pflegeeinrichtungen betreibt.

Mehr als 60 Zimmer geplant

Grund für den geplanten, grundlegenden Umbau ist die Tatsache, dass das Johanneshaus zwar über 80 Pflegeplätze verfügte, diese aber in Doppelzimmern vorhanden waren. Diese sind in Pflegeeinrichtungen aber nicht mehr vorgesehen. Mit dem im Frühjahr 2022 gestarteten Umbau sollen die Grundrisse des Hauses an die aktuellen Bedürfnisse und Vorschriften angepasst werden. Nach Abschluss der Bauarbeiten sollen an der Bahnhofstraße knapp sechzig Einzelzimmer sowie mehrere Partner- oder Doppelzimmer zur Verfügung stehen.

Zu Beginn wurde der Bau zwar entkernt, es wurden also alle nicht mehr benötigten Einrichtungen, Installation sowie Fenster ausgebaut. Dann jedoch erfolgte der Baustopp, der nach offiziellen Angaben aus dem zeitweisen Fehlen eines Bauleiters resultierte. Die Baugenehmigung für den kompletten Umbau wurde seitens der Stadt Giengen wenige Monate später erteilt. Nach eigenen Angaben hat der Investor in das Projekt mittlerweile rund sechs Millionen Euro investiert, die zum größten Teil aus Immobilienerwerb und Planungskosten resultieren dürften.

Eigenkapital wurde aufgestockt

In den vergangenen drei Jahren wurde rund um das alte Johanneshaus allenfalls Unkraut entfernt, die Hauptarbeit fand offenbar im Hintergrund in Büros und Besprechungszimmern statt. Zuletzt äußerten sich Investor und Stadtverwaltung vor einem halben Jahr zum Stand der Verhandlungen. Unter dem Eindruck eines „schwierigen Umfelds in der Immobilienwirtschaft“ wurden offenbar viele Details der Projektfinanzierung neu ausgearbeitet. Hinzu kam, dass die bereits zugesagten KfW-Fördermittel an eine Fertigstellung des Bauvorhabens bis 2026 geknüpft waren. Dieser Plan war freilich längst nicht mehr zu halten. Ursprünglich sollte das neu gestaltete Pflegeheim sogar bereits 2023 eingeweiht werden.

Schon früh im auslaufenden Jahr war zudem klar, dass die Kreditinstitute für das Projekt eine höhere Eigenkapitalquote voraussetzen. All diese Verhandlungen sind nach den Worten von OB Henle nun abgeschlossen. Das Eigenkapital konnte demnach mithilfe eines Bankenkonsortiums erhöht werden, der designierte Betreiber Inter Pares sei ebenso weiterhin an Bord. Ob die neue Einrichtung dann bereits 2027 oder erst 2028 eröffnet werden kann, ist allerdings offen.