Probleme bei Sanierung

Frust: Darum verzögert sich die Eröffnung des Hallenbads in Giengen um einige Monate

Die Sanierung des Hallenbads sorgt für Frust in Giengen. Die geplante Eröffnung Anfang kommenden Jahres ist nicht einhaltbar. Die Planung scheint dabei eine besondere Rolle zu spielen.

Besonnen und auch in stressigen Momenten eher in sich ruhend: So kennt man Giengens Bürgermeister Alexander Fuchs. Eine derartige Deutlichkeit, mit der er zur Situation des in Sanierung befindlichen Hallenbads am Donnerstagabend im Gemeinderat sprach, war denn auch Ausdruck tiefer Frustration.

Ziel war, bis Ende des Jahres 2025 mit den Arbeiten der Generalsanierung des Bads im Untergeschoss der Walter-Schmid-Halle fertig zu sein und den Badebetrieb Anfang 2026 wieder starten zu lassen.

Gegenüber der HZ war seitens der Stadtverwaltung noch Ende Oktober gesagt worden, man gehe trotz einiger Verzögerungen davon aus, noch 2025 die Arbeiten zu Ende bringen zu können. Probleme mit dem Planer, der von der Stadt als Resultat einer europaweiten Ausschreibung beauftragt werden musste, klangen an.

Bürgermeister Fuchs präzisierte das nun: „Bereits seit Baubeginn haben wir mit einer mangelhaften Bauplanung und Bauüberwachung sowie mit einer schlechten Koordination der Gewerke seitens der Objektplanung zu kämpfen.“

Lange Zeit hätten die Handwerker, die einen fabelhaften Job machen würden, die Unzulänglichkeiten des Planers in Stuttgart ausgebügelt. Auch die Mitarbeitenden bei der Stadtverwaltung nahm Fuchs ausdrücklich in Schutz: „Die Kollegen beim Eigenbetrieb Gebäudemanagement haben sich über die Maßen engagiert.“

Jetzt auch noch ein Baumangel

Trotz aller Bemühungen sei der anvisierte Fertigstellungstermin nicht haltbar. Auch deshalb, weil ein Baumangel beseitigt werden müsse. Estrich sei – auch das ein wohl Resultat falscher Planung – zu hoch eingebaut worden und müsse wieder abgetragen werden.

„Wir gehen aktuell davon aus, dass für die Wiedereröffnung des Hallenbads ein realistischer Termin Ende März 2026 sein wird“, so Fuchs. Das Hallenbad soll dann noch bis kurz vor Pfingsten geöffnet bleiben.

Die gute Nachricht im Schlamassel: Die Stadt hatte, da für das Hallenbad Zuschüsse fließen, eine Verlängerung des Bewilligungszeitraumes beantragt und auch genehmigt bekommen. Mittlerweile liege der Änderungsbescheid schriftlich vor.

Frustration war nicht nur beim Überbringer der Nachricht zu spüren, sondern auch bei den Empfängern. Und das aus zwei Gründen: Einerseits waren die Stadträtinnen und Stadträte über die Gründe der Verschiebung verärgert, fühlten sich aber auch von der Stadtverwaltung nicht ausreichend informiert. Die Informationen, die nun geteilt wurden, waren letztlich auch ein Resultat einer Forderung des CDU-Wählerblocks in der Stellungnahme zum Haushalt 2026.

Martin Unseld (Unabhängige/Grüne) sagte: „Lange Zeit haben wir nichts davon gehört. Die Aussage war immer, dass der Zeitplan passt. Ich fühle mich nicht richtig informiert.“ Dem widersprach Bürgermeister Fuchs: Die von ihm getätigten Aussagen hätten immer der Wahrheit entsprochen. Man sei bis vor wenigen Wochen davon ausgegangen, dass es machbar sein werde.

Bernd Kluge (SPD) schloss sich der Kritik an. Man habe oft nach dem Zeitplan gefragt. Drei Monate Verzögerung seien „sehr schwierig“. „Jede Woche früher an Informationen wäre wichtig gewesen“, meinte auch Nicole Arndt (Unabhängige/Grüne). Für die Schulen sei das schwierig zu planen und mit ein paar Wochen Öffnungszeit im Frühjahr 2026 auch zu kurz für Schwimmunterricht.

Stadt hat einen Rechtsanwalt eingeschaltet

„Können wir den Planer zur Kasse bitten?“, so die Frage von Oberbürgermeister Dieter Henle an Bürgermeister Alexander Fuchs in der Sitzung des Gemeinderats im Blick auf die von Fuchs angesprochenen Mängel, etwa bei Ausschreibungen. Es werde, so der Bürgermeister, schwierig. Es sei aber Schaden entstanden und man könne auch Mindereinnahmen durch die Verzögerung nachweisen. Die Stadt habe, so der Bürgermeister, einen Anwalt eingeschaltet. Sowohl Stadtrat Wilhelm Oszfolk (SPD) wie auch Elisabeth Diemer-Bosch (CDU-Wählerblock) meinten, man solle versuchen, den Planer „in Regress“ zu nehmen.