Rund um die Erlebniswelt

Diese Übernachtungsart hat bei der Charlottenhöhle im Sommer zugenommen

Die Charlottenhöhle und das Areal an der Hürbe in der Nähe des Giengener Teilorts Hürben ist immer noch ein Tourismusmagnet – auch wenn der Weg dorthin nicht optimal zu sein scheint. Abhilfe ist in Sicht.

In entspannter Atmosphäre wurde beim Mostfest auf eine erneut gelungene Saison angestoßen, jetzt ist nicht nur in der Charlottenhöhle Ruhe eingekehrt. Die Tropfsteinhöhle bleibt bis Ende März den Fledermäusen und deren Winterschlaf vorbehalten. Ebenso lang ist im interaktiven Schauland Winterpause und im Höhlenhaus ist bis Anfang Januar geschlossen.

Zeit für die Mitglieder, etwas zur Ruhe zu kommen und zurückzublicken: „Wir sind mit den vergangenen Monaten und den Besucherzahlen durchaus zufrieden“, sagt Vorsitzende Ulrike Brender-Nothnick vom Höhlen- und Heimatverein. Das positive Fazit lässt sich an Zahlen festmachen: 38.400 Besucherinnen und Besucher seien von April bis Ende Oktober in der 532 Meter langen und mit einer konstanten Temperatur von neun Grad Celsius versehenen Tropfsteinhöhle gezählt worden, das Schauland verbuchte 14.500 Gäste und der Wohnmobilstellplatz weise 11.000 Übernachtungen auf.

Letzterer, so Brender-Nothnick sei durchweg gut gebucht gewesen – nicht nur von Wohnmobilisten von weiter weg, sondern auch von Campern aus der näheren Umgebung. „Wir bekommen öfters die Rückmeldung, dass das ein schöner Platz sei, mit dem Blick auf die Kaltenburg, dem Jakobswegle und dem Wassersplatz in direkter Nachbarschaft. Auch Leute aus umliegenden Landkreisen verbringen hier dann ein paar Tage“, sagt die Vorsitzende.

Verstärkt werden auf den Wiesen Zelte aufgeschlagen.

Ulrike Brender-Nothnick, Vereinsvorsitzende

Übernachtet werde auf dem Areal der Höhlen-Erlebniswelt zunehmend auch auf eine andere Art: im Zelt. „Wir sehen verstärkt, dass Menschen zu Fuß oder auch mit dem Rad Touren machen und dann bei uns auf einer der Wiesen ihr Zelt aufschlagen. Da gibt es offenbar einen Trend“, so Brender-Nothnick. Gegen eine Kaution gebe es für die Radler, Wanderer oder Pilger vom Verein einen Schlüssel für Toiletten und Duschen.

Weniger Schulklassen vor den Ferien

Abgenommen habe hingegen der Besuch von Schulklassen, die besonders kurz vor den Sommerferien einen Ausflug in die Höhle und das Schauland unternommen haben. „Wir spürten in diesem Jahr einen Rückgang. Wir vermuten, dass das mit steigenden Kosten für Ausflüge mit dem Bus in Verbindung stehen könnte. Da können wir leider nicht gegensteuern“, so die Vorsitzende des Höhlen- und Heimatvereins.

Kurz nach Ausklang der Saison 2025 geht der Blick aber auch schon in Richtung 2026: Der Verein sieht dringenden Handlungsbedarf, was den Fußweg zur Höhle anbelangt. „Der Weg wird zunehmend rutschig und es gab in diesem Jahr auch einen kleineren Unfall“, so die Vorsitzende.

Das Anliegen des Vereins ist der Stadt bekannt und die Verwaltung wird wohl tätig werden. Oberbürgermeister Dieter Henle hat in seiner Rede zur Einbringung des städtischen Etats für 2026 erklärt, dass die Höhlen-Erlebniswelt „als eines unserer Flaggschiffe in Sachen Tourismus“ Unterstützung brauche. „Wir investieren 80.000 Euro in einen neuen Aufgang zur Charlottenhöhle, in Besucherparkplatz und Wege-Beleuchtung“, so der Rathauschef.

Muss erneuert werden: der Weg hoch zur Charlottenhöhle Rudi Penk

Neuer Wasserspielplatz an der Hürbe

Von einem Programm für Regionalentwicklung profitierte im Frühjahr der neue Wassererlebnisplatz an der Hürbe. Viel Regen und Dämme von Bibern, die sich angesiedelt hatten, führten im vergangenen Jahr dazu, dass die Spielfläche an der Hürbe immer wieder überschwemmt wurde. Eine große Holzhütte, in der gepicknickt und auch übernachtet wurde, bekam dadurch morsche Pfosten. Beim Höhlenverein entschied man sich dazu, die Hütte abzubauen und einen neuen Wasserspielplatz zu errichten.

Der Bereich ist ohne Holzhaus und recht naturbelassen gestaltet. Es entstand eine etwa 20 Meter lange Fläche aus Donaukies am Ufer der Hürbe mit mehreren Sitzsteinen. Das Bachbett ist in diesem Bereich jetzt besonders flach, damit auch kleine Kinder gut darin spielen können. Je nach Wetterlage kann der neue Bereich auch als Überschwemmungsfläche genutzt werden. Zudem wurde eine Biberburg errichtet.

„Den Winter über haben wir einen Bypass der Hürbe geschlossen. Wir werden im Frühjahr schauen müssen, wie sich der Bereich entwickelt“, so die Vorsitzende des Höhlen- und Heimatvereins, Ulrike Brender-Nothnick.