Mit großer Bestürzung habe ich von dem Kapitalverbrechen gelesen, das sich am helllichten Tag und mitten in der Woche in der ehemals freien Reichsstadt Giengen zugetragen hat. Ein dreistes Eigentumsdelikt wurde von einem jungen Mann begangen. Ohne zu bezahlen, hat sich der gemeine Dieb einen Wertgegenstand angeeignet und versucht, mit der Beute zu fliehen. Doch ein anständiger Bürger und die hinzugezogene Polizei konnten das Verbrechen vereiteln.
Vor etwas mehr als 80 Jahren wurde viele junge Männer mit und ohne Uniform wegen Delikten in ähnlicher Größenordnung ruckzuck verurteilt und an der nächsten Laterne aufgeknüpft. Rückblickend betrachtet, war das damals sicher etwas übertrieben. Es waren ja auch irgendwie andere Zeiten. Aber auch und gerade heute kann man solche Untaten nicht einfach durchgehen lassen. Sie müssen ohne Nachsicht verfolgt werden.
Ich bin der Heidenheimer Zeitung sehr dankbar, dass über den Fall so ausführlich berichtet wurde. Das hat mir mein Vertrauen in Recht und Ordnung zurückgegeben, und ich kann wieder ruhig schlafen. Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich nicht mehr um den Schlaf gebracht. Und zum Frühstück gibt es dann am nächsten Morgen eine frische Brezel, denn ein Donut schmeckt mir eh nicht.
Jörg Ehlers, Herbrechtingen