Innerörtliche Verkehrsprobleme machen den Hürbenerinnern und Hürbenern weiterhin zu schaffen. Das kam beim Bürgerdialog „Henle hautnah“ am Mittwochabend in der Hürbetal-Halle klar zum Ausdruck. In der engagierten Diskussion mit Oberbürgermeister Dieter Henle rückten die rund 70 erschienenen Einwohner des Giengener Teilortes vor allem die Zustände in der Bergstraße in den Fokus, die auch in den vergangenen Jahren stets ein Thema waren.
Fußgänger sehen sich in der engen Straße gefährdet und müssten sich mitunter auch Beschimpfungen von Autofahrern anhören, hieß es in der Diskussion. Bei Verkehrsbehinderungen auf der nahen A7 werde die Bergstraße häufig als Umgehungsstrecke benutzt, weil Navis hier eine zusätzliche Zeitersparnis anzeigen. Beklagt wurden zudem ein fehlender Zebrastreifen, eine zunehmend abrutschende Leitplanke und Verkehrszählungen, die in den Ferien stattfinden und deshalb wenig aufschlussreich seien.
Eine Petition beim Landtag sei abgelehnt worden, berichtete OB Henle. Das Umwidmen der Wohnsammelstraße in eine Anliegerstraße könne aus rechtlichen Gründen nicht umgesetzt werden. Hoffnungen setzt er deshalb weiterhin vor allem in kleinere Maßnahmen. Mit der Einführung von Tempo 30, der Anbringung von Pflanztrögen oder der Markierung von Haltelinien an Einmündungsstraßen seien erste Schritte erfolgt, um für mehr Sicherheit zu sorgen.
Zudem stehe im Oktober die Anschaffung eines mobilen Blitzers für die Stadt Giengen auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Schafft die Kommune ein solches Geschwindigkeitsmessgerät an, könnte es verstärkt auch in der Bergstraße eingesetzt werden. Zur Anbringung eines Zebrastreifens müsste ein entsprechendes Fußgänger-Aufkommen nachgewiesen werden, das in der Bergstraße wohl nicht gegeben ist. Die Anlage zur Verkehrszählung habe man keinesfalls nur in den Ferien aufgestellt, sagte Henle. Die Zählung laufe bis in den Oktober hinein und werde dann ausgewertet.
Bühlfeldstraße muss später saniert werden
Einer Sanierung bedarf die Bühlfeldstraße. Allerdings habe man die Planungen nach hinten verschieben müssen, weil dringlichere Maßnahmen wie etwa die marode Lederstraße in Giengen schnelleres Handeln erforderlich machten. Die Rückstellung der Bühlfeldstraße bis 2031/32 fand verständlicherweise wenig Gefallen bei den Anwohnern. Immerhin handle es sich um die Zufahrt zum Sportgelände, wurde argumentiert: „Das ist eine der schlechtesten Straßen im Kreis Heidenheim.“ Offen war Henle für den Vorschlag, zumindest Ausbesserungen in Form von Feinsanierungen vorzunehmen. Teilweise weise die Straße „Pfützen bis zu 20 Zentimeter Tiefe“ auf, klärte ein Anwohner auf.
Verlängerung von Tempo-30-Zone
Eine Ausweitung der Tempo-30-Zone im Bereich Dettinger Straße/Giengener Straße werde angestrebt, sagte Henle. Auf Basis des Schulwegeplanes ist eine Verlängerung von Tempo 30 bis zur Einmündung „Am Brunnen“ erwünscht. Ferner überprüfe man die Verlängerung der 30-er Strecke in Richtung der Verkehrsinsel in der Giengener Straße. Momentan werde das Anliegen behördlich abgestimmt, nachdem bereits eine Verkehrsschau erfolgt war. Man sehe hier „gute Optionen“, sagte Henle.
Was die weiteren Planungen zur Ortsentwicklung betrifft, sind keine weiteren Abweichungen zu erwarten. Der zweite Bauabschnitt zur Sanierung der Ortsdurchfahrt (Giengener Straße/Lonetalstraße) ist im Bereich Dettinger Straße bis Höhlenhaus für 2028/29 vorgesehen. Schwere Beschädigungen weise derzeit vor allem die Lonetalstraße auf. Tiefliegende Schächte würden für eine starke Geräuschkulisse sorgen. Man benötige ein Lärmschutzgutachten, um Tempo 30 einführen zu können, lautete eine Forderung. Dies, so Henle, könne allerdings nur über den Landkreis erfolgen, da es sich um eine Kreisstraße handle. Der Endausbau des Aspenwegs, des Holderwegs und der Eselsburger Straße sei für 2030 vorgesehen, der Feinbelag für den Durchstich „Bei der Linde“ soll 2028 angebracht werden, so Henle zu weiteren Planungen.
Kindergartenplätze auf 22 aufgestockt
Die Stärkung Hürbens als Standort mit Kindergarten und Grundschule liege der Stadt weiter am Herzen, bekräftigte Henle. Erfreulich sei, dass man die Aufstockung der Betreuungsplätze im Kindergarten von elf auf 22 inzwischen umsetzen und die Öffnungszeiten erweitern konnte.
Mittelfristig sollen auch in Hürben wieder Bauplätze zur Verfügung stehen. Derzeit beginne beim Giengener Baugebiet Bruckersberg Ost die Vermarktung, im Schlossblick Burgberg stünden aktuell nur noch vier Bauplätze zur Verfügung, so Henle. In Sachsenhausen, wo sieben Bauplätze geplant sind, wurde im Baugebiet „Neue Schule“ in diesem Sommer mit der Erschließung begonnen.