Innenstadtbelebung

Das hat die Stadt Giengen beim Wochenmarkt im Zentrum vor

Nahezu 15 Marktbeschicker boten früher ihre Waren beim Wochenmarkt in Giengen an und trugen damit zur Belebung der Innenstadt bei. Heute sind es deutlich weniger. Das soll sich ändern. Für die städtische Wirtschaftsförderin ist zunächst eines wichtig:

Die Weiterentwicklung der Innenstadt zur Schaffung von Einkaufsmöglichkeiten und Aufenthaltsqualität rund um die Marktstraße ist eine der zentralen Aufgaben der städtischen Wirtschaftsförderin Teresa Winter. Sie steht dabei, wie sie erklärt, in engem Austausch mit Investoren, dem Gewerbe- und Handelsverein und auch der Bürgerschaft.

In ihrem Jahresbericht, den Winter kürzlich im Gemeinderat vortrug, hob die Wirtschaftsförderin das 2022 beschlossene städtische Förderprogramm „Giengen zahlt deine Miete“ hervor, das erfolgreich zur Bekämpfung innerstädtischer Leerstände beitrage.

Punktuelle, jährlich wiederkehrende Veranstaltungen sollen Impulse für Besuche in Giengen setzen und das Image der Innenstadt mitprägen. Sie sollen die bestehenden städtischen Veranstaltungen wie Kinderfest, Stadtfest oder die Konzertreihe „Halb8“ ergänzen. Winter nannte als Beispiele das Open-Air-Konzert auf dem Kirchplatz, den Winzer-Sommer oder die Markthalle des Genusses.
 
Belebend soll sich auch der Wochenmarkt auf die Innenstadt auswirken. Doch hier dürfte noch einiges an Arbeit auf die Wirtschaftsförderin zukommen: Statt wie in früheren Jahren, als bis zu 13 Beschicker ihr Obst, Gemüse, Käse oder ihre Wurst- und Fleischwaren an der Marktstraße angeboten hatten, schlagen jetzt an unterschiedlichen Tagen nicht einmal mehr eine Handvoll Händler in Giengen auf.

Erst einmal ein Konzept und ein Logo

Mehr Angebot und mehr Frequenz sind das Ziel. Doch wo beginnen, und wie? Zunächst, wie Winter erklärt, soll ein Kommunikationskonzept erstellt werden. „Das haben wir noch nicht, brauchen es aber für das weitere Vorgehen“, so die Wirtschaftsförderin.

Derzeit sei eine Agentur mit der Entwicklung eines Logos und eines Kommunikationskonzepts für den Giengener Wochenmarkt beauftragt. Dieses umfasse die Markenentwicklung und Werbung für sämtliche Einsatzgebiete (Flyer, Plakate, Onlinekampagnen, Pressearbeit und Akquise neuer Marktbeschicker) sowie die Vorlagenerstellung zur späteren einfachen Handhabung. 5000 Euro fielen hierbei, so Winter auf Nachfrage von Stadtrat Martin Hörsch (Unabhängige/Grüne) an Kosten an.

Inbegriffen sei die Entwicklung einiger „Sofortmaßnahmen“ wie einer Bonuskarte mit Marktbeutel und Kreidetafeln für die Marktbeschicker. Um das Konzept weiter umsetzen zu können und Fördergeld zu bekommen, musste der Gemeinderat seine Zustimmung erteilen – was er auch tat.

Für Winter sind das Konzept und die Rahmenbedingungen der erste Schritt. Ist der erfolgt, könne verstärkt auf Händler zugegangen werden und diese dazu bewegt werden, Giengens Angebot zu verstärken. Stadträtin Gabi Fetzer (CDU) hatte zum Thema einen allgemeinen, vom Konzept losgelösten Appell an ihre Ratskolleginnen und Kollegen: „Ich würde mir wünschen, dass jeder einzelne da zum Einkaufen hingeht. Wir sollten mit gutem Beispiel vorangehen.“

Das wurde bei „Giengen zahlt deine Miete“ ausgegeben

Einer Auflistung der Stadt zufolge wurden mit dem Förderprogramm „Giengen zahlt deine Miete“ bislang Beträge für sechs unterschiedliche Anbieter in der Innenstadt ausbezahlt. Möglich sind zwei Förderperioden über jeweils zwölf Monate: Der italienische Lebensmittelladen „Al Mercatino“ hatte in zwei Förderperioden bis Mai 2024 7200 Euro erhalten, das Geschäft „Abnehmen im Liegen“ (Hohe Straße) von Januar bis Juni 2024 2100 Euro, ein Märklin Modelleisenbahnladen (Marktstraße 13) im Jahr 2024 3600 Euro. Das „Café Cut“ an der Marktstraße erhält von Februar 2024 bis Januar 2026 9000 Euro, die „Frische Ecke“ an der Langen Straße für die Monate Februar bis Oktober 2025 1787 Euro. Der „Kroni Markt“ (Marktstraße 88) wurde von Juni 2024 bis Oktober 2025 mit 8425 Euro gefördert. Seit März 2025 bis Februar 2026 läuft die erste Förderperiode beim „Stadtcafé“ an der Marktstraße 2 (6000 Euro).