Neu ist nun mal nicht immer besser. Ein bisschen Rost auf dem Blech, der Geruch von Diesel in der Luft und der Anblick jahrzehntealter Nutzfahrzeuge. Das durften die hunderten Besucherinnen und Besucher des dritten Oldtimer-Treffens in Hohenmemmingen am Sonntag erleben. Enthusiasten landwirtschaftlicher Nutzfahrzeuge, Besitzer restaurierter Oldies und Autoliebhaber kamen dabei voll auf ihre Kosten.
Vom Mähdrescher bis zum Geländewagen
Mehr als 150 Fahrzeuge fanden den Weg an das Ortsende des Giengener Teilorts Hohenmemmingen, vor allem aus den Landkreisen Heidenheim und Dillingen. Verständlich, denn mit alten landwirtschaftlichen Fahrzeugen längere Strecken zurückzulegen, ist schwierig. Da kam es gerade recht, dass die Region in Sachen Oldtimer viel zu bieten hat – wie sich am Sonntag in Hohenmemmingen zeigte.

Neben dem Begutachten der vielen Nutzfahrzeuge und den stündlichen Feldvorführungen waren beim dritten Treffen vor allem die Mähdrescher das große Highlight. Auf einer gesonderten Fläche wurde die Entwicklung des Mähdreschers präsentiert. „Von der kleinsten Dreschmaschine über die ersten Mähdrescher bis hin zu heutigen Großmaschinen haben wir hier alles aufgereiht“, erklärt Lukas Häußler, Vereinsvorsitzender der Oldtimerfreunde Hohenmemmingen, die Veranstalter des Treffens. „Ziel ist es, den Vergleich von früher zu heute aufzuzeigen. Die Entwicklung dieser Maschinen ist nun mal beachtlich.“
Die größte Hürde für die Veranstalter war das wechselhafte Wetter am vergangenen Wochenende. Durch den Regen in der Nacht von Samstag auf Sonntag waren die Bodenverhältnisse auf der Festwiese schwierig. Der Großteil der Oldtimer traf erst gegen Mittag in Hohenmemmingen ein – ebenso wie die Besucher. „Das bedeutet für uns natürlich mehr spontane Arbeit. Der Boden muss verstärkt werden, um den Teilnehmern die Abfahrt vom Gelände zu ermöglichen“, sagt Häußler. „Aber für so viele Landwirte hier sollte das kein Problem darstellen.“
Mehr als 50 Helfer
Für das Treffen packte der gesamte Verein der Oldtimerfreunde Hohenmemmingen mit an. Die etwa 30 Mitglieder des Vereins waren teils tagelang im Einsatz, um das Fest zu organisieren. „Wenn die letzten Besucher gehen, ist für uns der Arbeitstag noch lange nicht vorbei“, so Häußler. Zahlreiche Urlaubstage wurden für den Auf- und Abbau geopfert. Zusätzlich wurde der Verein von mehr als 20 ehrenamtlichen Helfern – meist Bekannten und Familienmitgliedern – unterstützt. „Ohne diese helfenden Hände wäre dieses Treffen gar nicht möglich“, betont Häußler.

Die Helferinnen und Helfer waren vor allem bei der Verpflegung im Einsatz. In einer benachbarten Maschinenhalle wurden Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen angeboten. Am Morgen gab es einen gemeinsamen Gottesdienst sowie Grußworte von Giengens Oberbürgermeister Dieter Henle. Im Vorfeld des Treffens hatte Häußler betont, dass es den Oldtimerfreunden besonders wichtig sei, alte Technik vorzuführen, damit Wissen und Faszination für historische Geräte nicht verloren gehen. Angesichts der vielen jungen Besucherinnen, Besucher und Familien, die am Sonntag auf dem Hohenmemminger Festgelände unterwegs waren, scheint das dem Verein gut zu gelingen.
Wann findet das Oldtimer-Treffen statt?
Alle zwei Jahre ist das Treffen geplant. Die erste Ausgabe gab es im Jahr 2019. Durch eine pandemiebedingte Pause erfolgte das zweite Treffen im Jahr 2023. Nun sollten die Treffen ihren geplanten Rythmus einhalten. Für das kommende Oldtimer-Treffen im Jahr 2027 spielen die Veranstalter mit dem Gedanken, das Fest auszuweiten und bereits am Samstagabend einen Festbetrieb anzubieten.