Nach An- und Umbau

Das alles hat der Kindergarten in der Memminger Wanne in Giengen jetzt zu bieten

Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit konnte der umgebaute Kindergarten in der Memminger Wanne eingeweiht werden. Auch die evangelische Kirchengemeinde, die bislang in der Nachbarschaft tätig war, freut das sehr.

Freude, über Generationen hinweg: die war am späten Mittwochvormittag in der Memminger Wanne zu spüren. Mittendrin wurde nach zweieinhalb Jahren Bauzeit der erweiterte Kindergarten eingeweiht. Er beherbergt nun nicht nur einen Stadtteiltreff, der über mehrere Räume und eine Küche verfügt, sondern es wurde auch Platz für eine weitere Gruppe in der Kindertagesstätte geschaffen. Obendrein wurde das Bestandsgebäude gründlich saniert und modernisiert.

Die Räumlichkeiten des Stadtteiltreffs, die sich unterteilen lassen und auch vom Kindergarten mitgenutzt werden können. Marc Hosinner

„Das Ergebnis ist sehr gut gelungen“, befand Oberbürgermeister Dieter Henle bei der Einweihung. Die Stadt habe mit dem Anbau und den Umbauten etwas Besonderes geschaffen, das mehreren Generationen zugutekomme. Das Stadtoberhaupt erinnerte in seiner Rede bei der Einweihung an die ersten Überlegungen im Jahr 2019, den Stadtteiltreff, der bislang gegenüber vom Kindergarten im Christian-Friedrich-Werner-Haus untergebracht war, in die Kita zu integrieren. „Frieder Hartmann hat hier viel bewirkt, es wäre schön gewesen, er hätte die Einweihung heute noch miterleben können“, so Henle über Hartmann, der im vergangenen Dezember verstorben war und ein Motor der Entwicklungen und Überlegungen gewesen war.

Ein Nutzungskonzept sei erstellt worden und viele Ideen von damals seien auch realisiert worden, so der Oberbürgermeister. Fünf Jahre sei es nun her, dass der Gemeinderat den Beschluss gefasst habe. Zweieinhalb Jahre später sei der Spatenstich erfolgt. Im Februar dieses Jahres sei dann der Anbau fertiggestellt worden und nach den Sommerferien hätten die Kinder einziehen können.

Der neu erstellte Gruppenraum im Kindergarten in der Memminger Wanne. Marc Hosinner

Nicht nur die Bauzeit habe eingehalten werden können, sondern auch der Kostenrahmen: Wie OB Henle erklärte, hätten die Arbeiten 5,7 Millionen Euro an Kosten verursacht - 875.000 Euro flossen als Zuschuss vom Land. „Wir können uns das leisten“, so der Rathaus-Chef über die Ausgaben.

Bei Architekt Uwe Kock war die Freude über die Einweihung riesengroß. Seine Rede war voller Dankesworte und gleichsam emotional. Zunächst habe er einen anderen architektonischen Plan verfolgt, diesen aber noch einmal verworfen – was dem Gebäude jetzt zum Vorteil gereiche. 30 unterschiedliche Gewerke seien am Bau beteiligt gewesen. Dass man einen Monat früher fertig werden konnte als geplant, sei dem Umstand zu verdanken, dass die Behörden die Erlaubnis erteilt hatten, die Kinder provisorisch im neuen Anbau unterbringen zu können.

Kindergartenkinder umrahmten die Einweihungsfeier mit einem Lied. Marc Hosinner

Hanne Hartmann erinnerte schließlich an die Anfänge der kirchlichen Stadtteilarbeit in der Wanne: Die begann in einer angemieteten Zweizimmer-Wohnung, nachdem die ersten Bewohner in den 1990er-Jahren angekommen waren. Die Kirche hatte schnell einen Bedarf ausgemacht und schaffte in der Wohnung nicht nur Raum für Begegnung, sondern beriet auch. Schließlich wurde, da es keinen Kindergarten gab, Betreuung angeboten.

Schnell wurden die Räumlichkeiten zu eng. Die Lösung kam in Form eines mobilen Gemeindehauses, das in Schnaitheim zerlegt und in Giengen wieder zusammengebaut wurde. Das Christian-Friedrich-Werner-Haus war beinahe drei Jahrzehnte im östlichen Giengener Stadtteil Begegnungsort und das Zuhause der evangelischen Stadtteilarbeit. Die neuen Räumlichkeiten im Kindergarten bezeichnete Hartmann als „Etappenziel, für das wir dankbar sind.“

Auch der deutsch-russische Chor Regenbogen, der im neuen Treffpunkt eine Heimat hat, war musikalisch bei der Einweihung aktiv. Marc Hosinner

Das Gemeindehaus steht vor dem Aus

Nahezu drei Jahrzehnte hat das mobile Gemeindehaus, das arg in die Jahre gekommen ist, der evangelischen Kirchengemeinde Stadtteilarbeit in der Memminger ermöglicht. Nach dem Umzug in die neuen Räume direkt gegenüber soll das Gebäude leer geräumt und entfernt werden. Oberbürgermeister Dieter Henle schätzt, dass dies Anfang des kommenden Jahres so weit sein könnte.

Was mit der frei werdenden Fläche geschehen soll, müsse noch diskutiert werden. Derzeit sei der Stand, dass Areal im Anschluss unbebaut bleiben soll.