Bergbad

Darum wird das in Giengen die längste Freibadsaison der vergangenen Jahrzehnte

Dass die Freibadsaison in Giengen über das Ende der Sommerferien hinaus verlängert wird, ist nichts Neues. Eine derartige Ausdehnung wie in diesem Jahr gab es aber noch nie. Das steigert auch die Kosten.

Am Tag der Deutschen Einheit im Schwimmbecken die Bahnen ziehen oder die gelbe Rutsche hinabgleiten? Das gab es im Giengener Bergbad noch nie, könnte aber in diesem Jahr durchaus möglich sein. Denn: Die Stadtverwaltung teilt mit, dass die Saison auf dem Schießberg verlängert wird – in den Herbst, genauer gesagt bis 5. Oktober.

„Die Sanierung des Hallenbads dauert bis Jahresende an und wir möchten dafür einen kleinen Ausgleich schaffen“, so Oberbürgermeister Dieter Henle in der Mitteilung.

Wegen der Umbauten im geschlossenen Hallenbad war die Freibadsaison in diesem Jahr sozusagen als Trostpflaster schon früher gestartet worden als in den Jahren davor. Bereits seit 2. Mai kann gebadet und geplantscht werden.

Mit der nun angekündigten Verlängerung bis 5. Oktober dürfte die Saison 2025 die längste in der Geschichte des 1954 eröffneten Freibads werden. Schon in den zurückliegenden Jahren war die Schließung des Bads um ein paar Tage nach hinten geschoben worden, aber nie bis in den Oktober.

Besonders die Schwimmer, die jeden Tag und bei jedem Wetter ihre Bahnen auf dem Schießberg ziehen, dürfte die ausgedehnte Verlängerung weit über das Ende der Sommerferien hinaus freuen. Ein paar Einschränkungen gibt es allerdings: Weil es nachts schon ziemlich kühl sein wird und nicht zu viel Energie verbraucht werden soll, wird die Temperatur im Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken ab 15. September zwei Grad weniger betragen. Eine Änderung gibt’s auch bei der Öffnungszeit: Vom 15. September bis 5. Oktober ist das Bergbad täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.

Wir gehen von einem schönen, sonnigen Spätsommer aus.

Alexander Fuchs, Bürgermeister

Eine Verlängerung der Saison bringt aber auch eine Erhöhung der Kosten mit sich. Auf die Nachfrage, wie sich das finanziell auswirkt, sagt Bürgermeister Alexander Fuchs: „Die größten Kostenblöcke im Bergbad sind unsere Fixkosten wie Personal und Abschreibung des Anlagevermögens. Da diese Kosten auch da sind, wenn das Bad geschlossen hat, halten sich die gesamten Mehrkosten durch die Verlängerung der Saison vergleichsweise in Grenzen.“

Natürlich, so Fuchs, werde der Energieeinsatz für die Erwärmung des Badewassers aufgrund der niedrigeren Nacht- und auch Tagestemperaturen etwas höher sein als im Juni oder im Juli. „Im Durchschnitt benötigen wir zwischen 4000 und 6000 Kilowattstunden Erdgas je Öffnungstag zum Heizen – je nach Wetterlage. Durch die Verlängerung der Öffnungstage um etwa 15 Tage in Verbindung mit dem etwas höheren Energieeinsatz wegen der kühleren Temperaturen gehe ich von zusätzlichen Heizkosten von etwa 8000 Euro aus“, sagt der Bürgermeister. Die Steigerung des Energieeinsatzes werde durch das Absenken der Badewassertemperatur um zwei Grad kompensiert.

Personell sei die Verlängerung unproblematisch. „Unser Badepersonal ist nach der Bergbad-Saison normalerweise im Hallenbad eingesetzt. Da dieses aktuell wegen der Sanierungsarbeiten nicht geöffnet ist, ist die Verlängerung der Saison im Bergbad personell für uns gut leistbar“, sagt Fuchs.

Was, wenn es bitterkalt werden oder pausenlos regnen sollte? Wird die Verwaltung dann die Reißleine ziehen? „Hier werden wir flexibel auf das Wetter reagieren. Sollte es Anfang Oktober regnerisch und kühl werden, werden wir uns die Situation sicher nochmals anschauen. Aktuell gehen wir aber von einem schönen, sonnigen Spätsommer aus“, gibt sich Fuchs im Hinblick auf das Wetter zuversichtlich.

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