Nahezu 900 Plätze in Kindergärten gibt es in Giengen und den Teilorten. 40 Gruppen bieten die unterschiedlichen Träger an. Die Stadt verzeichnet allerdings sichtbar ein kontinuierliches Wachstum. Laut Verwaltung entscheiden sich immer mehr junge Familien bewusst für einen Umzug – nicht zuletzt aufgrund der guten Infrastruktur, der Wohngebiete und der Angebote für Kinder und Jugendliche. Nicht nur in der jüngsten Vergangenheit – etwa im Alpenblick in der Südstadt – wurden eine ganze Reihe an Bauplätzen verkauft. Auch aktuell – beispielsweise im Schlossblick in Burgberg – oder in den kommenden Jahren im Baugebiet Bruckersberg Ost wird es Neubauten und Zuzüge geben.
Im Umkehrschluss bedeutet das: Es gibt eine steigende Nachfrage nach Betreuungsplätzen. Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung werde bis 2026 ein Bedarf von 994 Plätzen erwartet. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, sind von der Stadtverwaltung 68 zusätzliche Plätze vorgesehen. Auch im Bereich der Kleinkindbetreuung steige der Bedarf: Während derzeit 152 Plätze bestehen, werde bis 2026 mit einer Erhöhung auf 195 Plätze gerechnet.
Im vergangenen Jahr hat die Stadtverwaltung auf die verstärkte Nachfrage mit Gruppenerweiterungen, etwa am Kindergarten St. Peter in der Kernstadt, reagiert. Die Erweiterung des Kindergartens in der Memminger Wanne steht vor dem Abschluss.
Um den Bedarf zu decken, sind weitere Vorhaben nötig. In Burgberg soll deshalb eine Erweiterung um zwölf Plätze mittels einer Modulbauweise erfolgen. Das ist nach derzeitigem Planungsstand für 2027 vorgesehen.
Neuer Kindergarten in der Südstadt
In der Kernstadt, genauer gesagt in deren Süden, soll ein neuer Kindergarten gebaut werden, der 80 Plätze bietet. Auch er soll in der Modulbauweise entstehen. Dieses Vorhaben soll im kommenden Jahr realisiert werden. Wo er entstehen soll, so wurde in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates informiert, müsse noch geklärt werden. Es gebe drei Flächen, die geprüft werden. Ein möglicher Standort könnte auf der Fläche des Baugebiets Bruckersberg Ost liegen.
Um die Herausforderungen zu bewältigen, stellt die Stadt Giengen in den Jahren 2025 und 2026 jährlich rund 270.000 Euro zusätzlich zu den gesetzlichen Förderungen bereit. Diese Mittel werden nach Auskunft der Verwaltung insbesondere für die Anpassung der Personalschlüssel, die Förderung von Fachkräften und die finanzielle Unterstützung von Betreuungseinrichtungen eingesetzt. Damit unterstreiche die Stadt ihr klares Bekenntnis zur Förderung von Familien sowie zur Sicherstellung einer „zuverlässigen und hochwertigen“ Kinderbetreuung.
„Giengen ist gut aufgestellt, auch in den Teilorten. Das ist alles tadellos“, so Stadtrat Wilhelm Oszfolk (SPD) im Rat, als Bestandsaufnahme und Planungen erläutert wurden. Martin Hermann (CDU) sagte, es sei beeindruckend, welche Qualität und Quantität geboten werde.
Tendenz: Früher in den Kindergarten
Im Jahr 2021 wurden in Giengen 19 auswärtige Kinder betreut, 2022 stieg die Zahl auf 24, sank aber
2023 wieder auf 21 Kinder. Insgesamt werden 15 Plätze für Kinder aus anderen Kommunen
berücksichtigt.
Zwischen 60 und 70 Kindergartenplätze in der Altersmischung sind von 30 bis
35 Kindern unter 3 Jahren belegt. Die Tendenz, Kinder bereits ab zwei Jahren in den Kindergarten zu bringen, nimmt nach Auskunft der Verwaltung zu.