Mittagessen und mehr

Darum ist das Orga-Team der Giengener Vesperkirche unglaublich dankbar

Wie schnell die Tage vergehen: Die 17. Auflage der Giengener Vesperkirche ist schon wieder Geschichte. Es war erneut eine Zeit der Bewegung und der Begegnung.

Annähernd 8000 Schritte zeigte der Zähler einer Mitarbeiterin der Giengener Vesperkirche nach zweieinhalb Stunden Einsatz. Es war viel zu erledigen in den 15 Tagen der Veranstaltung in der Stadtkirche. „Wir haben insgesamt etwa 3500 Essen ausgegeben und haben sehr viel positive Resonanz erfahren“, sagt Martin Hörsch vom Organisations-Team über die 17. Auflage, die am Sonntagmittag mit einem Dankgottesdienst und anschließender Essensausgabe zu Ende ging.

„Wir sind rundum zufrieden, sehr erfüllt und ganz arg dankbar“, so Waltraud Hörsch. Die große Dankbarkeit sei das Resultat mehrerer Faktoren: Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei ausreichend gewesen. Pro Tag seien bis zu 45 Helfende ehrenamtlich im Einsatz gewesen – darunter beispielsweise Azubis der Stadt und der Volksbank, Bühlschülerinnen und Bühlschüler, Mitglieder von Rotary und erstmals Beschäftigte von Amazon.

Satt geworden an Leib und Seele

Sehr erfreut, und das hebt Organisatorin Maria Konold-Pauli besonders hervor, sei man über die Tatsache, dass die Vesperkirche auch diesmal ein Ort war, an dem alle willkommen gewesen seien. Die Stadtkirche sei ein Treffpunkt gewesen, an dem man gemeinsam essen konnte, an dem man aber auch für die Seele etwas mitbekam – etwa durch Gespräche oder durch das täglich wechselnde Programm an Musik und Mut machenden Worten.

„Die Atmosphäre in der Kirche hat den Menschen, die kamen, sehr gefallen. Das haben die Rückmeldungen gezeigt. Wir haben insgesamt den Eindruck gewonnen, dass diesmal mehr Besucherinnen und Besucher kamen, die nicht mit dickem Geldbeutel ausgestattet sind", so Waltraud Hörsch. Die Armut habe aber nicht nur in finanzieller Sicht zugenommen. Es sei in den Gesprächen aufgefallen, dass besonders ältere Menschen über fehlende soziale Kontakte im Alltag klagten. „Insofern war die Kirche ein Ort aufzublühen“, so Waltraud Hörsch.

Wiedersehen nach 75 Jahren am Tisch in der Kirche

Es hätten vielfältige Begegnungen stattgefunden, so Martin Hörsch. Bemerkenswert sei etwa das Aufeinandertreffen zweier Senioren gewesen, die zusammen zur Schule gegangen seien und sich danach aus den Augen verloren hätten. Das sei 1949 gewesen. Nun, 75 Jahre später, seien sie sich an einem Tisch in der Giengener Vesperkirche zufällig gegenübergesessen.

Der reibungslose Ablauf sei der guten Vorbereitung und dem großen Einsatz des Helfer-Teams geschuldet gewesen. Froh sei man auch darüber gewesen, dass es nach Jahren der Einschränkung durch Corona wieder möglich gewesen sei, Kuchen und Gebäck zu reichen. „Die Bäckereien Hochstatter und Gnaier haben uns da sehr geholfen. Aber auch die privaten Kuchenspenden waren enorm“, so Waltraud Hörsch.

18. Auflage der Vesperkirche in Giengen fest eingeplant

Aufatmen: So lautete das Motto der 17. Auflage der Aktion in der Stadtkirche. Intern findet sie am Dienstagabend mit einem Dankesfest ihren Abschluss. Danach will das Organisationsteam erstmal auf- und durchatmen. „Ein bisschen Pause muss schon sein“, so Martin Hörsch. Doch recht schnell sollen sich die Gedanken auf die nächste Vesperkirche in Giengen richten. Wenn nichts Gravierendes dazwischenkomme, gebe es eine 18. Auflage im nächsten Jahr. Und dafür gibt es auch schon jetzt Aufgaben: Für Caterer Oliva Gil, mit dem man „voller Zufriedenheit“ die vergangenen Jahre sehr gut zusammengearbeitet habe, muss wohl ein Nachfolger gesucht werden.