Umzug statt Sanierung

Bei Ex-Autohaus: Diese Alternative bringt der CDU-Wählerblock für den Giengener Bauhof ins Gespräch

Für 700.000 Euro sollte ein Gebäude der Stadt modernisiert werden. Ob es zu den Arbeiten beim städtischen Bauhof kommt, ist derzeit ungewiss. Der CDU-Wählerblock will ein größeres Rad drehen – auf dem Gelände eines ehemaligen Autohauses im Ried.

Das Ziel ist klar umrissen und die Vorgehensweise auch: In dem bestehenden Backsteingebäude des Bauhofes in der Schwage sollen noch fehlende Bereiche wie Umkleiden und Büros untergebracht werden. Zudem ist die Trennung von Umkleideräumen und Aufenthaltsraum nach der Arbeitsstättenrichtlinie dringend geboten, ebenso muss, so die im Haushaltsplanentwurf für 2026 dokumentierte Beschreibung der Aufgabe, geschlechterspezifisch getrennt werden.

Büros in Containern?

Anfang 2024 war ein Architekturbüro mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie beauftragt worden, Ende desselben Jahres lag ein erster Entwurf vor, aus dem nach Auskunft der Stadtverwaltung erkennbar war, dass Büroarbeitsplätze nicht mehr im Backsteingebäude untergebracht werden können. Man habe sich dann entschlossen, die Büros in Container im östlichen Bereich einzuplanen. Allerdings habe das zur Folge gehabt, dass die Baukosten beträchtlich angehoben werden mussten (von 500.000 auf 910.000 Euro).

Angedacht war, mit der Umsetzung bereits 2025 zu beginnen, was verworfen wurde: wegen der Rückkehr zu Plänen, den Umbau des Backsteingebäudes zu forcieren. Zwischenzeitlich liegt, so die Verwaltung, ein erster Vorentwurf vor. Es gelte, in die Feinabstimmung zu gehen und das Vorhaben 2026 umzusetzen.

„Im Backsteinbau auf dem Bauhofgelände werden die Sozialräume saniert und neue Büroräume geschaffen“, sagte denn auch Oberbürgermeister Dieter Henle bei seiner Haushaltsrede. 700.000 Euro sind dafür eingeplant.

CDU-Wählerblock will diskutieren

Bis jetzt. Ob die Mittel im städtischen Etat verbleiben und ob es zum Bau kommt, wird sich zeigen müssen. Denn: Der CDU-Wählerblock hat beantragt, die Summe mit einem Sperrvermerk zu versehen und plädiert dafür, weniger an einen Umbau zu denken. Vielmehr soll diskutiert werden, ob der Bauhof an anderer Stelle nicht besser aufgehoben wäre.

„Wir sehen die Notwendigkeit weiterer Instandhaltungsmaßnahmen im Bereich des Bauhofs, welche weit über die in 2026 eingeplanten Investitionen hinausgehen“, so Fraktions-Chef Martin Herrmann in seiner Stellungnahme in der Vorwoche.

Die vorgeschlagene Alternative befindet sich im Ried, genauer gesagt an der Albert-Ziegler-Straße 31. Eben dort steht das frühere Autohaus Rudhart seit geraumer Zeit leer. „Die Prüfung der Standortfrage ist nach unserer Meinung noch nicht vertieft diskutiert und abgewogen worden. Überlegungen, diese Immobilie zu erwerben und den Bauhof dorthin zu verlagern, waren bereits in der Vergangenheit ausgearbeitet“, so Herrmann, der im Namen seiner Fraktion darum bat, alle bisher angestellten Überlegungen und Berechnungen vorzulegen, damit der Gemeinderat diese Alternative prüfen könne.

Nach Vorstellungen des Wählerblocks könnte der Bauhof auf das Grundstück des ehemaligen Autohauses umziehen. Marc Hosinner

„Wir sehen hier eine große Chance im Abbau von Doppelstrukturen und in der Etablierung einer Ein-Standort-Strategie für Bauhof und Stadtgärtnerei in unmittelbarer Nähe des zweiten Standorts Recyclinghof/Kläranlage“, sagte der Fraktionssprecher.

Kurzfristig werde ein Umzug den Haushalt nicht entlasten können. Langfristig jedoch, im Hinblick auf die Entwicklung des Bauhofs und der Weiterentwicklung der Flächen für die Feuerwehr – Stichwort Blaulicht-Zentrum mit neuem Polizeigebäude – sei das für den Wählerblock eine ernsthaft zu diskutierende Option.

Die Beratungen zum Haushalt für 2026 sollen in der Sitzung des Gemeinderats am Mittwoch, 3. Dezember, beginnen. Ziel ist es, den Etat für das kommende Jahr noch vor Weihnachten zu beschließen.

Kauf von neuem Teleskop-Radlader beschlossen

In der jüngsten Sitzung des zuständigen Gemeinderatsausschusses wurde die Neuanschaffung eines Radladers mit Teleskop-Funktion zum Preis von knapp 100.000 Euro für den städtischen Bauhof beschlossen.

Das zu ersetzende Fahrzeug ist acht Jahre alt und hat 5000 Betriebsstunden. Es befindet sich in einem schlechten Zustand. In den vergangenen Jahren mussten mehrere 10.000 Euro für Werkstattkosten bezahlt werden, weil insbesondere der Antriebsstrang Probleme machte. Weitere Ausgaben für Reparaturen dürften auch künftig anfallen. Die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt, Planung und Technik (UPT) haben daher einer Neubeschaffung zugestimmt: Beschafft wird ein Radlader in gleicher Größe, der jedoch hinsichtlich der Hubhöhe deutliche Vorteile im Vergleich zum bisherigen Modell aufweist.