Am 1. August eröffnet die Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin Stephanie Hagedorn in der Scharenstetterstraße 1 eine eigene Praxis. „Ich bin sehr dankbar, dass die Stadt Giengen mich bei der Suche nach geeigneten Praxisräumen so gut unterstützt hat – und zusätzlich erleichtert, dass die Kaltmiete im ersten Jahr von der Stadt gestemmt wird“, so die 51-Jährige bei ihrem Besuch im Rathaus in Anwesenheit von OB Dieter Henle und Gesundheitsmanager Günther Schmidt. „Heute feiern wir den ersten Erfolg unserer finanziellen Förderung für Praxen der Kinder- und Jugendpsychiatrie“, freute sich OB Henle ebenfalls.
Probleme bringen Familien ins Wanken
Hagedorn bietet Psychotherapie für Kinder und Jugendliche (Verhaltenstherapie) an. Sie verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich psychischer Krankheiten, setzt auf vernetztes Arbeiten und intensiven Austausch mit Eltern, Lehrerinnen und Lehrern sowie Erzieherinnen und Erziehern. „Die Kinder und Jugendlichen sollen Möglichkeiten finden, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und zu formulieren, dazu hilfreiche Strategien erlernen, um Aufgaben zu bewältigen. Und sie sollen ein Gefühl der Sicherheit entwickeln – auch bezüglich der Unterstützung, die sie bekommen“, so die Medizinerin.
Die Problemlagen der Kinder und Jugendlichen und insbesondere auch ihrer Eltern seien vielfältig und brächten ganze Familien ins Wanken.
Ihren Schritt in die Selbstständigkeit begleiten bereits jetzt eine ganze Reihe Anmeldungen; Start der Praxis ist am 1. August mit Aussicht auf einen KV-Sitz zum 1. Oktober 2025. Der Kontakt nach Giengen war bei einem ersten Gespräch im Februar zustande gekommen. Die finanzielle Unterstützung ermöglicht die jüngst vom Gemeinderat beschlossene Richtlinie zur Gewährung von Mietkostenzuschüssen – sowohl an Inhaberinnen und Inhaber ärztlicher als auch kinder- und jugendpsychiatrischer Praxen.
Angesichts des gewachsenen Bedarfs an psychotherapeutischer Beratung möchte die Stadt die Neuniederlassung solcher Praxen explizit fördern. „So schnell konnten wir Nägel mit Köpfen machen und Sie unterstützen, das ist doch prima“, freute sich der Oberbürgermeister, der betont: „Sie schließen eine Lücke!.
Seit 2018 im Landkreis Heidenheim tätig
Stephanie Hagedorn ist in Kiel an der Ostsee aufgewachsen und absolvierte ein Studium zur Diplom-Pädagogin. Es folgten die Leitung einer Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, einschließlich Projektleitung der Frühen Hilfen, sowie ihre Tätigkeit als Kinderschutzfachkraft in Rendsburg-Eckernförde.
2018 zog sie nach Heidenheim und war zwei Jahre lang als Koordinierungskraft im Waldorfkindergarten des Vereins Freie Waldorfschule Heidenheim tätig – unter anderem mitverantwortlich für die Grundsanierung der Kita und Konzipierung der Naturgruppe. Im Oktober 2019 startete sie ihre Weiterbildung zur Psychotherapeutin an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP/AZVT) Ulm, am Zentrum für Psychotherapie (SZVT) Stuttgart, in einer Kinder- und Jugendpsychiatrischen Praxis in Ulm und Psychotherapeutischen Praxis in Blaustein. Dort blieb sie bis zur Approbation im Frühjahr 2025.