Kultur

Zweites Album: „Skull & Crossbones“ kehren mit melodischem Feuerwerk zurück

Die Metal-Band „Skull & Crossbones“ aus Gerstetten veröffentlicht am 14. November ihr zweites Album „Time“, das mit kraftvollen Melodien überzeugt.

Vor gut zwei Jahren setzte die in Gerstetten ansässige Metal-Band „Skull & Crossbones“ mit ihrem Debüt „Sungazer“ mehr als nur eine Duftmarke. Knackige Songs und eine überbordende Melodiefülle entwickelten Langzeitwirkung. Schon damals kündigten die Musiker an, sie könnten binnen Jahresfrist ein weiteres Album nachschieben. Letztlich dauerte es ein gutes Stück länger, aber am 14. November erscheint unter dem Titel „Time“ das zweite Album.

Nein, faul seien sie wirklich nicht gewesen, sagt Sänger Tobias Hübner im Gespräch mit der HZ. Die Aufnahmen für die zehn Songs waren schon vor einem Jahr abgeschlossen, das Album sollte im März auf den Markt kommen. Dann aber wurde ihr Label Massacre Records umstrukturiert, die Veröffentlichung zog sich hin. Die Fans von „Skull & Crossbones“ und hochmelodischem Metal ganz allgemein sollten aber für das Warten entschädigt werden.

Mag sein, dass „Time“ sich nicht ganz so unmittelbar im Ohr festsetzt wie die Songs des Debüts. Aber spätestens beim dritten oder vierten Hören wirken die Songs schon wie gute Bekannte. Das Quintett hat ein klein wenig an Härte zugelegt, was aber nicht zu Lasten der Eingängigkeit geht. Sprich: Die ausgefeilten, hymnischen Refrains, die schon beim Debüt für musikalischen Sonnenschein gesorgt hatten, sind wieder in Hülle und Fülle vorhanden, mal umhüllt von kantigem Power-Metal wie bei „The Price“, mal mit Anklängen an „Helloween“ wie bei „The Illusionist“.

Wie das Internet beim Komponieren hilft

Spätestens, seit mit Bernd Heining ein neuer Schlagzeuger dabei ist, der ebenso wie Sänger Hübner nicht aus der Region stammt, komponieren die Musiker nicht mehr gemeinsam im Proberaum, sondern schicken sich Ideen und Fragmente übers Netz zu. Das läuft so: „Unsere Gitarristen schicken mir ihre Riffs zu“, sagt Hübner. Er schaue dann, ob er zündende Gesangsmelodien dafür findet. Wenn nicht, werden Ideen auch aussortiert. So fügen sich die Songs nach und nach zusammen. Für den Feinschliff sorgen sie dann tatsächlich gemeinsam bei den Proben.

Der Sänger aus Horb genießt innerhalb der Band offenbar großes Vertrauen. „Ich durfte mich austoben“, erzählt er lachend. So schichtete er im heimischen Studio für manche Stücke 20 oder 30 Gesangsspuren übereinander, die stellenweise zu regelrecht bombastischen Chören führen. Die zum Harmonie-Solo hinführende Bridge in „Passing Hours“ ist so ein Beispiel.

Metal als gehobenes Hobby

Das bedeutet aber nicht, dass sich der Rest der Band unterordnen muss. Die Gitarristen Tobi Kipp und Volker Schmietow brennen in ihren Riffs und Soli ein Feuerwerk ab, während Bassist Jürgen Wannenwetsch und Drummer Heining für den nötigen Schub sorgen. Abgesehen von der Halbballade „Nocturnal Dreams“ lassen sie auch kaum einmal locker.

Seit der Veröffentlichung des Debüts haben sich für „Skull & Crossbones“ viele Türen geöffnet. „Stimmt, wir haben viele Gigs“, bestätigt Hübner. Wichtig sei ihnen, Konzerte auf einem professionellen Niveau zu spielen, was freilich nicht bedeutet, dass sie mit ihrer Musik reich werden. „Das ist ein gehobenes Hobby, und wir haben den Luxus, dass wir auf Null rauskommen“, sagt Hübner. Dazu tragen auch Merchandising-Verkäufe bei. Das Entscheidende sei aber nicht der Umsatz, sondern der Anblick, wenn sie von der Bühne auf Fans in „Skull & Crossbones“-Shirts schauen: „Das ist das Geilste auf der Welt.“

Release-Show in Balingen

Die Release-Show für „Time“ findet am Freitag, 28. November, im Sonnenkeller in Balingen statt. Mit dabei ist die Band „Chinchilla“.

Das neue Album wird digital, als CD sowie in einer auf 500 Exemplare limitierten Vinyl-Fassung auf den Markt kommen. Weitere Infos: skullandcrossbones.de