"Bandlift" in Gerstetten

Wie gut das Gratis-Festival am neuen Austragungsort funktioniert hat

Zwischen dem 13. und dem 16. Juli fand das "Bandlift" zum ersten Mal auf dem Flugplatz nahe Heldenfingen statt. Warum sich der Platz gut für das Festival eignete, und welche Rolle das Wetter spielte:

Wie gut das Gratis-Festival am neuen Austragungsort funktioniert hat

Ein “Bandlift” ganz ohne Lift? Und ein Flugplatz statt des Skihangs? Kann das Gerstetter Festival auch ohne den ikonischen Veranstaltungsort funktionieren? Diese Frage wollten die Organisatorinnen und Organisatoren des Gerstetter Musikvereins bei der diesjährigen Ausgabe beantworten. Schon vorab: Die Antwort lautet “ja”. Denn die Stimmung bei den 6000 bis 7000 Besucherinnen und Besuchern war mindestens so gut wie in den vergangenen Jahren.

Dafür waren vor allem die 44 Bands und elf Chöre verantwortlich, die es trotz großer Unterschiede im musikalischen Stil immer schafften, ein aufmerksames Publikum zu finden. Der Donnerstagabend war für Chöre, der Sonntag für Blechbläser reserviert, am Freitag und am Samstag spielten Bands aus ganz unterschiedlichsten Genres: Rock, Punkrock, Metal, Scottish und Irish Folk, Blues und Jazz sowie Rap und viele andere Stilrichtungen hatten die Besucherinnen und Besucher zur Auswahl.

Fast unzählige Musikstile auf drei Bühnen

Besonders auffallend war das hohe musikalische Niveau, dass bei allen Bands zu spüren war. Am beliebtesten beim Publikum waren meist die Formationen, die verschiedene Musikstile mischten und auch Coverversionen bekannter Lieder spielten. In dieser Disziplin waren vor allem die Blechbläserensembles erfolgreich, die beim “Bandlift” seit jeher eine starke Präsenz haben.

Um alle Bands unterzubringen, gab es mehrere Bühnen, die auf dem Flugplatz verteilt waren: Eine Bühne in der Nähe des Campingplatzes, eine im Flugzeughangar und die Hauptbühne, die frei auf der Wiese stand. Dazwischen blieb genug Platz für verschiedene Essensstände und viele Biertischgarnituren. Dort hielten sich oft mehr Menschen auf als vor den Bühnen.

Viele Menschen vertrieben sich die Zeit bis zum Auftritt ihrer Lieblingsband mit essen und trinken. Foto: Markus Brandhuber

Hangar schützt vor Regen

Die Bewegung der Besucherströme wurde nicht nur vom Essensangebot diktiert, sondern auch vom Wetter, dass sich besonders am Samstag extrem wechselhaft zeigte: Nachdem es den ganzen Tag unerträglich heiß gewesen war, zogen ab 17 Uhr einzelne Wolken auf, die zusammen mit aufkommendem Wind eine angenehme Abkühlung brachten. Unangenehm wurde es dann um 18.30 Uhr, als eine Gewitterfront mit einem kurzen, aber starken Regenschauer über das Gelände zog.

Hier zeigte sich ein weiterer Vorteil des Flugplatzes: In den zentral gelegenen Hangar passten so gut wie alle der zu dieser Zeit anwesenden Gäste. Dort spielten auch durchgehend Bands, während die Auftritte auf den anderen Bühnen während des Regens unterbrochen wurden. Diese Strategie führte am Samstag zu Verzögerungen, sodass die Musik erst gegen vier Uhr verstummte.

Erfolgreicher Ortswechsel

Trotz des unsteten Wetters sind die Organisatorinnen und Organisatoren des Musikvereins Gerstetten mit der diesjährigen “Bandlift”-Ausgabe zufrieden. Das erklärte Ziel, Kultur zum Volk zu bringen, habe das Festival erreicht, so Jürgen Berger, der Vorsitzende des Musikvereins Gerstetten. Trotz der Wetterbedingungen hätten alle Bands auftreten können, die Stimmung der Besucherinnen und Besucher sei stets gut gewesen. Zudem sei es ein “sehr friedliches Fest” gewesen, ohne Verletzungen oder größere Auseinandersetzungen.

Auch mit dem neuen Austragungsort ist Berger zufrieden: “Die räumliche Weite hat sich bewährt”. Man habe die Platzprobleme des Skihangs zurückgelassen, nur die Stromversorgung sei auch auf dem Flugplatz weiterhin ein Problem. Wo das “Bandlift” im nächsten Jahr stattfinden soll, sei noch nicht klar. “Aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass wir wieder den Flugplatz nutzen werden”, so Berger. Wenn Bands und Gäste nächstes Jahr wieder so viel gute Laune mitbringen, ist der Austragungsort wahrscheinlich gar nicht so wichtig.