Einsetzungsfeier

Was ein Bus mit Denise Hahn, der neuen Schulleiterin in Heldenfingen, zu tun hat

Heldenfingens Grundschule hat wieder eine Leiterin: Am Montagabend wurde die bislang kommissarische Schulleiterin Denise Hahn offiziell in das Amt eingesetzt.

Nicht immer und nicht für alle hat das Wort „Endstation“ eine positive Bedeutung. Aber wenn mit Endstation das Amt der Rektorin an der Grundschule Heldenfingen gemeint ist, kann man das sicher als gute Haltestelle verstehen. So sahen es auch die vielen Gäste und Redner sowie das Kollegium der Grundschule in Heldenfingen bei der Einsetzung von Denise Hahn als Leiterin derselben.

Doch wie kam man am Montagnachmittag in Heldenfingen überhaupt auf die Begriffe „Haltestelle“ oder „Endstation“? Das lag sicher am in der Kliffhalle aufgebauten Bühnenbild, das vor einer grünen Landschaft einen Bus zeigte. Dieser hatte eine doppelte Funktion: Zum einen passte er zur Aufzählung der Stationen im Leben von Hahn, zum anderen durften auch alle Redner bei der Einsetzungsfeier ein Stück weit in ihm „mitfahren“.

Und tatsächlich gab es so einige Fahrgäste, zum Beispiel Jürgen Henzler, den Leiter des staatlichen Schulamts Göppingen. „Heute stehen Sie hier im Mittelpunkt, normalerweise sind es die Kinder“, sagte er an Hahn gerichtet. Henzler ging auch auf den Werdegang der neuen Rektorin ein: Hahn kommt aus Eisenach und legte dort ihr Abitur ab, studierte dann an der Fachschule für Finanzen in Ludwigsburg und arbeitete am Finanzamt in Heidenheim.

Denise Hahn ist die neue Leiterin der Grundschule in Heldenfingen. Rudi Penk

Später orientierte sich Hahn noch einmal um, studierte ab 2005 an der Pädagogischen Hochschule in Schwäbisch Gmünd und machte ihr Referendariat an der Bibrisschule in Herbrechtingen. Nach einer Anstellung an der Arthur-Hartmann-Schule in Heidenheim, kam sie 2017 an die Grundschule Heldenfingen. Beim Eintritt in den Ruhestand von Schulleiter Franz Kraus im August 2024 übernahm sie die kommissarische Schulleitung, bis sie zur Schulleiterin bestellt wurde.

Henzler sparte nicht an Lob für Hahn und strich ihre kommunikativen Fähigkeiten, ihre Kreativität und ihren bei Weiterbildungen geschärften Blick für die Entwicklung von Kindern vor dem Schuleintritt heraus. „Mit Ihnen wird die Schule hier in Heldenfingen weiterhin eine wichtige Institution bleiben“, so der Schulamtsleiter zu Hahn.

Gerstettens Bürgermeister Matthias Heisler betonte die Wichtigkeit der neuen Aufgabe, der sich Hahn nun annimmt: Für ihn stehe fest, dass die Grundschule enorm wichtig sei, weil sie die Grundlage für alles Darauffolgende lege. Eine bestmögliche Bildung brauche aber immer auch eine bestmögliche Zusammenarbeit aller Beteiligten: „Es gibt viele Interessen, die sie bedienen dürfen und müssen“, so Heisler. Dafür müsse Hahn Pädagogin, Verwalterin, Kollegin und Vorgesetzte gleichzeitig sein, was er ihr aber auch zutraue.

Schule hat auch soziale Funktion

Dem konnte auch Heldenfingers Ortsvorsteher Matthias Bosch zustimmen. „Sie sind genau die richtige, um unsere Schule in eine gute Zukunft zu führen“, sagte er zu Hahn. Für sein Schulverständnis zählt nicht nur Wissensvermittlung, sondern auch die soziale Komponente einer Grundschule, die eine Umgebung sein solle, in der Kinder gesehen und gefördert werden.

Schuldekan Harry Jungbauer sprach mit Bezug auf einen Bibelvers noch eine weitere Aufgabe einer Schule an, nämlich sich für Frieden einzusetzen. „Wo Menschen lernen, Kompromisse zu schließen, wird Streit vermieden.“ Hier hätten sowohl Schule als auch Kirche eine wichtige Aufgabe. Kraus dankte er für die engagierte Zusammenarbeit und bezeichnete sie als „ganz bestimmt die Richtige“ für die Position.

Vertreterinnen des Elternbeirates begrüßten die neue Schulleiterin mit einem Gedicht und einer gefüllten Schultüte; die Lehrerinnen und Lehrer der Schule stellten nochmal die Stationen auf Kraus’ Lebensweg vor und überreichten ebenfalls ein Geschenk.

Gemeinsam Herausforderungen meistern

Zuletzt durfte Denise Kraus dann selbst die Bühne betreten. „2025 ist das Jahr der Neuerungen“, sagte sie, und erklärte, dass Deutschland eine neue Bundesregierung, die Welt einen neuen Papst und Gerstetten einen neuen Bürgermeister habe. Nun komme auch noch eine neue Schulleiterin in Heldenfingen dazu.

Kraus sagte weiter, dass sie „was alt und bewährt ist“ erhalten und sich und alle anderen Akteure an der Schule als Team verstehen will. „Probleme und Herausforderungen werden kommen, aber auch freudige Momente und Erfolge“, so die Schulleiterin. All das werde man gemeinsam angehen.

Dann war der Zeitpunkt gekommen, an dem Kraus die Schirmkappe der Busfahrerin aufsetzten und vorne im Bus einsteigen durfte. Wohin die Reise der Heldenfinger Grundschule mit ihr gehen wird, wird die Zeit zeigen.