„Der Metzger meines Vertrauens“, „Die beste Wurst auf der Alb“, „Tolle Auswahl, super Service“ – so das Fazit in einigen Google-Rezensionen der Metzgerei Köpf. Für den Gerstetter Familienbetrieb ist das aber kein Grund zum Zurücklehnen. „Wir wussten, dass die Gartenstraße saniert wird und haben uns Gedanken darüber gemacht, was wir tun, wenn der Zugang zum Hauptgeschäft erschwert ist“, sagt Junior-Chef Jakob Köpf. „Wir wollten aber keine Doppelung, sondern unser Angebot erweitern.“ Und so entstand die Idee, neben der Metzgerei in der Gartenstraße 15 einen Imbiss mit Selbstbedienungsbereich in der Gartenstraße 31 zu eröffnen.

Seit mehr als 100 Jahren gibt es die Metzgerei Köpf in Gerstetten, heute wird sie in der vierten Generation geführt. „Damals dachte ja noch niemand daran, dass man Mittagessen in einer Metzgerei kauft“, sagt Jakob Köpf. Seit 15 Jahren biete man neben dem Partyservice auch einen Mittagstisch an. „Und der Bedarf ist immer weiter gestiegen, sodass sich um die Mittagszeit Essensabholer und Einkäufer etwas in die Quere gekommen sind.“
Das ist nun Geschichte. Tagesessen gibt es jetzt nur noch im „Kleinen Ochsen“. Den Leberkäs-Wecken auf die Hand bekommt man hier wie dort. Gekocht wird weiterhin im Hauptgeschäft. „Ich bin für das Fleisch zuständig und meine Frau mit drei Helferinnen für die Saucen und Beilagen“, sagt Vater Klaus Köpf. Seine Frau Heidrun erstellt auch die Speisepläne und bereitet in der Küche alles vor.

Eröffnet wurde der Imbiss Ende Mai und die Köpfs ziehen ein positives Fazit der ersten Wochen. Der Mittagstisch mit zwei täglich wechselnden Gerichten werde sehr gut angenommen, so Jakob Köpf. Mit den Öffnungszeiten experimentiert man noch etwas. Geöffnet ist der Imbiss von 7.30 bis 13 Uhr. „Manche finden 13 Uhr zu früh, das werden wir dann noch ausdehnen. Wir versuchen, auf die Wünsche der Kunden einzugehen.“ Der Selbstbedienungsbereich ist von 5 bis 23 Uhr zugänglich. Ausgestattet ist er mit Fleisch- und Wurstwaren, mit hausgemachten Fertiggerichten, Konserven, aber auch mit Lebensmitteln des täglichen Bedarfs wie Brötchen, Senf, Tiefkühlpizza, Eis oder Tomatensoße. Außerdem gibt es einen Kaffee-Automaten, den man selbst bedienen kann.

Die Idee zum „Kleiner Ochsen“ hat die Familie gemeinschaftlich ausgearbeitet. „Aber so wie das Kind jetzt ist, ist es Jakobs Produkt“, sagt sein Vater Klaus Köpf nicht ohne Stolz. „Er hat sich wirklich viele Gedanken gemacht und unzählige Stunden am Computer und mit einem Systemberater verbracht, damit die Kunden die Waren im SB-Bereich selbst einscannen können. Das hätte ich nicht draufgehabt.“
Er nennt das neue Konzept mit den frei zugänglichen Regalen perfekt. Einlass erhält man mit einer EC- oder Kreditkarte, mit der dann auch bezahlt wird. „Wir haben bislang nur positive Rückmeldungen bekommen.“ Der Name ist übrigens nicht zufällig gewählt. Bis 1969 betrieb der Großvater von Klaus Köpf in Gerstetten das „Vesperstüble zum Ochsen“. Und so schließt sich der Kreis zwischen Tradition und Moderne wieder.