Großveranstaltung

Publikumsmagnet auf der Alb: So lief das Gerstetter Drachenfest 2025

Jahr für Jahr zieht das Drachenfest auf dem Gerstetter Flugplatz Tausende Besucher an. Das war auch diesmal so, wobei sich ein Gast gerne stärker hätte hervortun dürfen.

Kann das Wochenendwetter zu gut sein? Wer werktags zum Arbeiten geht, wird darauf mit einem entschiedenen Nein antworten. Etwas differenzierter blicken die Veranstalter des Gerstetter Drachenfests auf die dann doch nicht ganz so einfache Frage. Denn mit einem wolkenlosen Himmel und unverstelltem Sonnenschein ist es aus ihrer Sicht nicht getan. Vielmehr dient der Sache ein gerne etwas mehr als laues, zudem aus der gewünschten Richtung wehendes Lüftchen, wollen die Akteure des Geschehens doch naturgemäß hoch hinaus.

Teilnehmer und Zuschauer hatten stets ein aufmerksames Auge auf die Drachen. Und umgekehrt. Foto: Oliver Vogel

Das war auch jetzt am vorletzten Septemberwochenende so. Wo üblicherweise Segelflugzeuge starten, sollten zwei Tage lang Drachen abheben – in großer Zahl, unterschiedlicher Form und allen denkbaren Farben. Außerdem vor großer Kulisse. Und dieser Wunsch der Organisatoren aus Reihen des Gerstetter Flugsportvereins und der Drachensportgruppe Albflyer ging in Erfüllung.

Gerstetter Drachenfest: ein Spaß für Jung und Alt. Foto: Oliver Vogel

Veranstaltungsleiter Rüdiger Benz schätzte die Zahl der Besucher auf mindestens 5000. Manche kamen sogar aus dem Saarland und aus der Schweiz, um zu bestaunen, was sich da am Himmel so alles über ihren Köpfen abspielte. Das Interesse vermag freilich nicht zu verwundern angesichts der äußeren Bedingungen, drehte der Sommer doch nochmals eine beeindruckende Schleife nicht nur über der Alb.

Es kam genau betrachtet wie erwartet: „Der Wind hat leider etwas schwach und ungleichmäßig geweht“, blickte Rüdiger Benz am Sonntagnachmittag zurück, „aber wird konnten trotzdem unser gesamtes Programm durchziehen.“ Es war gespickt mit einer Vielzahl teils spektakulärer Aktivitäten. Dazu gehörte ein Massenstart, bei dem sich Drachen in Form von Fledermäusen in Szene setzten.

Prüfender Blick, ehe es losgeht: Warten aufs passende Lüftchen. Foto: Oliver Vogel

Bei den Rokkaku-Kämpfen versuchten die Teilnehmer, ihre japanischen Kampfdrachen so lange wie möglich in der Luft zu halten und mit gezielten Angriffen Konkurrenten vom Himmel zu holen. Gleichzeitig konnten die Besucher in ausgewiesenen Bereichen ganz formlos ihre eigenen Drachen steigen lassen.

Lockere Atmosphäre: Zur Not ließe sich eine kurzzeitige Flaute gelassen aussitzen. Foto: Oliver Vogel

Bei Veranstaltungen dieser Größenordnung auch nicht außer Acht zu lassen: Es gab Benz zufolge keinerlei Zwischenfälle. Und so kamen auch die ehrenamtlichen Rot-Kreuz-Kräfte in den Genuss, das Schauspiel zu verfolgen.

Das Gerstetter Drachenfest fand heuer zum 28. Mal statt. Kommendes Jahr folgt die 29. Auflage – und genau genommen auch gleich die 30, weil die Drachen wegen Corona zwischendurch am Boden bleiben mussten. Die Vorbereitungen haben bereits begonnen, „denn nach dem Drachenfest ist vor dem Drachenfest“, so Benz.