Leserbrief

Eine Tirade gegen die Windkraftgegner

Leserbrief zu den Protesten gegen den Windpark Teichhau und die Berichterstattung über die Ortschaftsratssitzung in Dettingen und die Gemeinderatssitzungen in Herbrechtingen und Gerstetten:

Der interessierte Besucher der öffentlichen Sitzungen der kommunalen Parlamente in Dettingen (Ortschaftsrat am 15. Oktober), Herbrechtingen (Gemeinderat am 16. Oktober) und Gerstetten (Gemeinderat am 21. Oktober) muss sich angesichts der Berichterstattung in der Heidenheimer Zeitung verwundert die Augen reiben: Hatte man wirklich die gleiche Sitzung besucht?

Die Gemeinderatssitzung in Herbrechtingen war nicht „chaotisch“, sondern sehr geordnet, klar, respektvoll und fair geleitet von Bürgermeister Daniel Vogt; die Debatte war kontrovers, aber sachlich. Die Bürgerinitiative aus Dettingen machte in dieser öffentlichen Sitzung, in der nach der Sitzungsordnung die Öffentlichkeit kein Rederecht hat, ihre Meinung zum Windpark Teichhau über hochgehaltene Plakate deutlich. Nachdem der Bürgermeister darauf hingewiesen hatte, dass dies nicht zulässig sei und die Plakate bitte heruntergenommen werden sollen, wurde dieser Aufforderung unverzüglich Folge geleistet.

Östlich von Dettingen sollen fünf Windkraftanlagen gebaut werden. Vorranggebiet ist die Waldfläche schon seit 2014.

Windpark im Dettinger Teichhau: Gehen die Gegner mit ihrem Protest zu weit?

Die fünf geplanten Windräder im Teichhau bei Dettingen sorgen weiter für Diskussion – auch im Gerstetter Gemeinderat. Über die Zustimmung oder Ablehnung ließ Bürgermeister Matthias Heisler jetzt geheim abstimmen – zum Schutz vor Beleidigungen und Drohungen durch Windkraft-Gegner.
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Gerstetten
Erneuerbare Energien

Bei der Sitzung des Ortschaftsrates in Dettingen fiel hingegen Bürgermeister Matthias Heisler aus der Rolle und ließ jegliches Taktgefühl vermissen, indem er im Anschluss an seine Ausführungen zum Thema „Rechtsbruch“ im Falle von kritischer Stellungnahme zum Bauantrag für Windräder im Teichhau-Wald bemerkte, Frau Schumacher (die Vorsitzende des Vereins „Pro Teichhau“), die im Publikum saß, solle das Gesicht nicht verziehen. Dass er im Anschluss an die Sitzung empörte Bemerkungen erntete, war wohl eine Folge dieses völlig unstatthaften Übergriffs. Wenn er dann in der Gemeinderatssitzung in Gerstetten beklagte, dass er auf dem Weg zu seinem Auto beschimpft worden sei, und damit eine Bedrohungssituation belegen wollte – als Begründung für geheime Abstimmung – so war das eine sehr verkürzte, wenn nicht verfälschende Darstellung.

Je näher die Entscheidung des Gerstetter Gemeinderats über das Baugesuch für fünf Windkraftanlagen im Teichhau rückt, desto mehr wird in der Gemeinde protestiert.

Plakate und Zwischenrufe: Warum die jüngste Sitzung des Dettinger Ortschaftsrat anders als üblich ablief

Auf der Tagesordnung des Dettinger Ortschaftsrates stand kürzlich die Anhörung des Gremiums zum immissionsschutzrechtlichen Gutachten für den geplanten Windpark Teichhau. Windkraftgegner nutzten die Gelegenheit für eine Protestaktion.
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Dettingen
Windpark im Teichhau

Unsachlichkeit kennzeichnete auch die Stellungnahme der Ortsvorsteherin von Dettingen, Frau Schock, die anstatt eines schlichten Berichtes über die gegensätzlichen Standpunkte in der Bürgerschaft ihrer Teilgemeinde eher eine Tirade gegen die Kritiker der geplanten Anlage vortrug.

„Demokratie fängt in der Gemeinde an“, so steht es mitunter in Schulbüchern zu lesen. Die genannten Mandatsträger in Gerstetten gaben dafür kein gutes Beispiel. Positiv fiel jedoch der Gerstetter Gemeinderat Sebastian Jäger auf, der den Bürgern, die sich für den Erhalt des an das Eselsburger Tal angrenzenden Waldes engagierten, ausdrücklich seinen Respekt zollte und deren demokratische Bürgerbeteiligung würdigte.

In einer Gemeinderatssitzung wurde die städtische Stellungnahme zum Windpark Teichhau abgegeben.

Windpark Teichhau: Stadt Herbrechtingen und der Gemeinderat geben Stellungnahme ab

Viele Meinungen, eine Menge Diskussionsstoff: Das Thema Windpark Teichhau bewegt. Nun gab die Stadt Herbrechtingen vor dem Gemeinderat ihre Stellungnahme zum Bauprojekt in der Nachbargemeinde ab:
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Herbrechtingen
Knappe Abstimmung

Plakate gehören zur freien Meinungsäußerung und zum Demonstrationsrecht. Kontroverse Debatten kennzeichnen die demokratische Willensbildung! Eine freie Presse gehört zum System der Gewaltenteilung. Eine seriöse Zeitung sollte sachlich berichten und nicht Stimmung machen.

Eva-Maria Boehler, Gerstetten-Heutenburg