Karriere

Wie Theresa Schneidermeier aus Itzelberg zur jüngsten Hauptamtsleiterin im Kreis Heidenheim wurde

Mit gerade mal 23 Jahren ist Theresa Schneidermeier seit Jahresbeginn die neue Hauptamtsleiterin der Gemeinde Dischingen. Wie es dazu kam.

„Mein Plan war früher mal, ins Hotelmanagement zu gehen.“ Gut für die Gemeinde Dischingen, dass nach einem Praktikum in der Übernachtungsbranche nichts daraus geworden ist. So verfügt die Verwaltung der Härtsfeldgemeinde mit Theresa Schneidermeier seit Jahresbeginn 2024 über eine junge und dynamisch wirkende Amtsleiterin, die ihre Aufgabe mit viel Engagement angeht. Und sogar nicht nur über eine junge, sondern über die jüngste Hauptamtsleiterin im ganzen Landkreis Heidenheim.

Dass die in Heidenheim Geborene und in Itzelberg Aufgewachsene dann die Verwaltungslaufbahn einschlug, geht mit auf ihren älteren Bruder Franz-Christian zurück, der im Aalener Finanzamt arbeitet und anregte, dass diese Richtung etwas für sie sein könnte. Nach dem Abitur am Oberkochener Ernst-Abbe-Gymnasium 2019 wechselte sie daher ins duale Studium des „Public Management“ für den gehobenen Verwaltungsdienst an der Ludwigsburger Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen, das sie im Februar 2023 mit dem Bachelor abschloss.

Praktika in Dischingen und beim Regierungspräsidium

Schon in diese Zeit reicht auch die stetige und gute Verbindung zur Härtsfeldgemeinde Dischingen zurück, wo sie 2019/2020 ihr Einführungspraktikum in der Gemeindeverwaltung absolvierte. Weitere Praktika beim Stuttgarter Regierungspräsidium, in Wien und bei der Stadtverwaltung Überlingen folgten: „Ich habe alle Größenordnungen der Verwaltung mitgemacht“, schildert Theresa Schneidermeier lachend. „Aber es hat mich immer wieder hierher nach Dischingen zurückgezogen.“

In Alfons Jakl, dem damaligen Dischinger Bürgermeister, sieht sie eine Art Förderer und Mentor. Er habe ihr ermöglicht, während des Studiums nebenberuflich für die Gemeinde zu arbeiten. „Ich habe hier eine gute Ausbildung genossen und durfte von Anfang an Projekte selbstständig betreuen“, zieht die 23-Jährige eine positive Bilanz jener Jahre im Rathaus der Härtsfeldgemeinde. Jakl war auch Betreuer und einer der beiden Gutachter ihrer Bachelorarbeit, für die sie die bemerkenswerte Abschlussnote 1,2 erhielt.

Bürgermeisterin als späteres Berufsziel?

Wegweisend war wohl schon das letzte Semester ihres Studiums, in dem sich die junge Frau, die seit Jahresanfang auch vor Ort wohnt, auf „Kommunalpolitik und Führung im öffentlichen Sektor mit dem Ziel Bürgermeister“ spezialisierte. Da drängt sich die Frage auf: Will Theresa Schneidermeier Bürgermeisterin werden? „Es ist auf jeden Fall eine Option. Ich kann es mir vorstellen zu gegebener Zeit“, antwortet sie darauf durchaus geübt diplomatisch. Immerhin finden sich im Landkreis Heidenheim ja aus jüngerer Zeit mehrere Beispiele von Hauptamtsleitern, die dann auf den Bürgermeistersessel wechselten: so etwa der einstige Königsbronner Hauptamtsleiter Norbert Bereska, der seit vielen Jahren Bürgermeister in Nattheim ist, und auch Alfons Jakl, der vor dem Schultesamt auch als Dischinger Hauptamtsleiter fungierte.

In der Härtsfeldgemeinde hat die 23-Jährige eine steile Karriere hingelegt. Bürgermeister Dirk Schabel, der Nachfolger Jakls, suchte im September 2022 eine persönliche Referentin. Eine für eine Gemeinde mit rund viereinhalbtausend Einwohnern eher ungewöhnliche Stelle. Hauptgrund für diese Ausschreibung waren jedoch die bevorstehenden Heimattage, die Dischingen gemeinsam mit Neresheim und Nattheim 2024 ausrichtet. Mit dieser Veranstaltungsreihe ist viel organisatorische Arbeit verbunden, die sich so nebenher kaum bewältigen lässt. Schneidermeier bewarb sich und übernahm die Aufgabe im März 2023: „Ich wurde damit die rechte Hand des Bürgermeisters.“

Dass es nur wenige Monate später weiter hinaufgeht auf der Karriereleiter in der Dischinger Verwaltung, damit hat Theresa Schneidermeier aber nicht gerechnet. Doch dann wurde plötzlich zum Jahreswechsel 2023/2024 durch den Weggang von Hauptamtsleiterin Evi Saur deren Posten frei. Die 23-Jährige zögerte zunächst etwas mit ihrer Bewerbung, sagte sich aber schließlich: „Diese Chance wird so schnell nicht mehr kommen.“ Und der Gemeinderat wählte sie ins Amt: Theresa Schneidermeier wurde zur jüngsten Hauptamtsleiterin und auch einer von nur zwei Frauen in dieser Funktion im Landkreis. „Ich bin 23 und habe ein Jahr Berufserfahrung. Das ist nichts Alltägliches“, bemerkt sie nicht ohne etwas Stolz.

Dischingens Hauptamtsleiterin: von der Kollegin zur Chefin

„Es war eine große Umstellung von der Kollegin zur Chefin – vor allem für mich“, erzählt die neue Hauptamtsleiterin. Fünf Mitarbeitende, drei davon in Teilzeit, gehören zu ihrem Amt. „Die Arbeit ist sehr vielfältig, bürgernah. Sie macht echt Freude, vieles ergibt sich spontan. Das macht es interessant und reizvoll.“ Aber was sind eigentlich ihre Aufgaben? „Ich bin die Ansprechperson Nummer eins für viele Menschen draußen“, sagt sie selbstbewusst. Um Kindergärten und Schulangelegenheiten muss sie sich kümmern, um Förderanträge und die Personalorganisation der Verwaltung, um das Ordnungsamt und Veranstaltungen, um die Ortspolizeibehörde und ebenso die Betreuung der Flüchtlinge. Ein volles Programm, zumal sie auch weiterhin für die Heimattage zuständig geblieben ist.

„Es ist viel Verantwortung in diesem Beruf.“ Dessen ist sie sich bewusst. Aber Theresa Schneidermeier geht das alles mit großem Optimismus und Zuversicht an. Fraglos positive Eigenschaften der Jugend.

Das Privatleben der Dischinger Hauptamtsleiterin

Theresa Schneidermeier reitet seit ihren Kindertagen gern. Über ein eigenes Pferd verfügt sie jedoch nicht. „Das wäre ein Traum“, bekennt die 23-Jährige. Sportliche Aktivitäten wie Wandern oder Radfahren oder auch das Treffen mit Freunden zählt sie zu ihren Hobbys. Und etwas Freizeit braucht die junge Hauptamtsleiterin selbstverständlich auch für ihren Lebensgefährten, der natürlich ein Dischinger ist.

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