Politik

AfD im Landkreis Heidenheim: zwei neue Ortsverbände, aber keine Namen

Die in Teilen als gesichert rechtsextrem eingestufte Partei Alternative für Deutschland (AfD) hat im Landkreis Heidenheim zwei neue Ortsverbände gegründet. Die gewählten Funktionäre wollen ihre Namen aber nicht nennen. Wie der Kreisverband dies begründet:

Der AfD-Kreisverband Heidenheim teilt mit, dass kürzlich sowohl auf dem Härtsfeld als auch im Bereich Alb neue Ortsverbände gegründet wurden. „Mit zwei nahezu zeitgleich gegründeten Ortsverbänden baut der AfD-Kreisverband Heidenheim seine lokale Struktur weiter aus“, sagt Heiko Röllig, stellvertretender Kreisvorsitzender der AfD. Nur wenige Jahre nach der Loslösung aus dem früheren Doppel-Kreisverband mit dem Ostalbkreis sehe der Kreisverband in den aktuellen Entwicklungen ein Zeichen für zunehmende Aktivität und wachsende Mitgliederstrukturen im Landkreis.

Ortsverbände Härtsfeld und Alb

Der Ortsverband Härtsfeld wurde am 29. November gegründet und umfasst laut Röllig Mitglieder aus den Gemeinden Nattheim und Dischingen. Einstimmig gewählt worden seien als Vorsitzender Markus D., als sein Stellvertreter Marek A., Sylvia R. sei Finanzbeauftragte. Heiko Röllig fungiert als Beisitzer.

Am 3. Dezember sei der Ortsverband Alb mit den Gemeinden Steinheim, Königsbronn, Gerstetten und Herbrechtingen gegründet worden. „Die Versammlung war gut besucht und verlief nach Angaben der Organisatoren in sehr konstruktiver Atmosphäre“, teilt Röllig mit. Alle Vorstandsmitglieder seien einstimmig gewählt worden. Vorsitzender ist Jochen Afheldt, der AfD-Kreisvorsitzender und auch Gemeinderat in Herbrechtingen ist. Als stellvertretender Vorsitzender wird I. Polster benannt, Christa R. sei Finanzbeauftragte.

Im Gegensatz zu allen anderen demokratischen Parteien nennt die AfD nicht die vollen Namen der Ehrenamtlichen, die ein Amt in ihren neuen Ortsverbänden übernommen haben. Bedenken der neu gewählten Vorstände seien der Grund dafür, erläutert Heiko Röllig auf Nachfrage. „Wenn man die aktuelle Entwicklung betrachtet, in der kommunalpolitisch Engagierte zunehmend Ziel von Anfeindungen und teils auch Gewalt werden, sind diese Sorgen nicht unbegründet“, meint Röllig. AfD-Mitglieder seien besonders häufig von Gewaltdelikten betroffen, so der Kreisrat, der aber gleichzeitig einräumt, er sei noch nie persönlich angefeindet worden. Laut Röllig müssen Unterstützer der AfD reale Nachteile befürchten, berufliche Konsequenzen, soziale Ausgrenzung, Druck im privaten Umfeld oder Sachbeschädigungen wie zerkratzte Autos oder beschmierte Häuser.

Keine Opfer

Der AfD-Kreisvorsitzende Jochen Afheldt verwehrt sich gegen den von ihm angenommenen Vorwurf, die AfD würde sich zu Opfern stilisieren. Er sagt aber auch: „Wenn wir an die Macht kommen, werden wir den Spieß nicht umdrehen und zum Täter werden. Allerdings werden wir der linken Mischpoke den Geldhahn zudrehen.“ Auch der HZ unterstellt Afheldt ein Interesse daran, dass die Mitglieder der AfD eingeschüchtert werden. „Dies gelingt Ihnen aber immer schlechter“, so der Lokalpolitiker.