Es wird wieder gemütlich auf dem Schlossberg, sowohl für das Heidenheimer Publikum als auch für das Ensemble des Naturtheaters. Ab kommenden Freitag, 20. Januar, startet die nunmehr 24. Auflage der Veranstaltungsreihe „Kultur im Café“. Das Café, das meint das Theatercafé unweit der Freilichtbühne. Und die Kultur, die kommt wie immer größtenteils von extern. Folglich dürfen sich die Mitglieder des Naturtheaters ausnahmsweise ein Stück zurücklehnen und ihre Arbeit auf hinter den Kulissen beschränken – gemütlich eben. Natürlich gilt es, im Vorfeld so einiges zu planen. Wie das Programm von „Kultur im Café“ entsteht, berichtet Ulrike Valentin. Zusammen mit Petra Pfisterer hat sie die organisatorische Hoheit über die Reihe.
Im ersten Schritt muss laut Valentin geklärt werden, wie viel Kultur es im besagten Café überhaupt geben soll. „Im Sommer des Vorjahres entscheiden wir zusammen mit den Ressorts über die Anzahl der Veranstaltungen – je nachdem, wie viele Ressourcen wir dafür aufbringen können.“ Manchmal umfasst die Reihe infolgedessen auch mal an die zehn Wochenenden. 2023 sind es hingegen vier.
Im zweiten Schritt geht es an die Vorauswahl. In der Vergangenheit hat sich gezeigt: Die bunte Mischung macht’s. Musik verschiedener Genres, Theater, Comedy, die ein oder andere Lesung – so soll für alle etwas dabei sein. „Als wir die Organisation der Reihe vor etwa zehn Jahren übernommen haben, haben wir zunächst thematische Wochenenden eingeführt. Also beispielsweise ein Wochenende nur für Lesungen“, erzählt Valentin. Sonderlich gut sei das seinerzeit jedoch nicht angekommen. Der geneigte Besucher schien wohl eher auf ein thematisch entzerrtes Programm anzusprechen. Und Ulrike Valentin sowie Petra Pfisterer besannen sich wieder auf die Wurzeln von „Kultur im Café“.
Im dritten Schritt, den das Duo für gewöhnlich im Herbst geht, wird es konkret. Anfragen an Bands, Musiker, Kabarettistinnen sowie Autoren werden verschickt, inzwischen bekunden viele Kunstschaffende auch von sich aus Interesse, Teil des Programms zu werden. „Diese doch recht intime Wohnzimmeratmosphäre, die wir hier im Theatercafé haben, spricht viele Bands an“, so Valentin. Einige Musiker würden etwa primär auf Hochzeiten spielen, im Naturtheater hätte ihr Auftritt hingegen einen eher konzertanten Charakter und somit ein aufmerksamer lauschendes Publikum.
Regionale Bands am beliebtesten
Apropos Publikum, dieses wird laut Ulrike Valentin vor allem von regionalen Bekanntheiten angezogen. „Bands, die aus dem Landkreis oder aus Aalen kommen, sind praktisch immer beliebter als zum Beispiel jemand, der vom Bodensee anreist.“ Was das Genre angeht, sei das Publikum hingegen nicht wählerisch. Heavy-Metal-Acts würden für ein ebenso rappelvolles Haus sorgen wie Akustik-Bands. Nur Lesungen, die seien erfahrungsgemäß kein Selbstläufer.
Nun aber, was hat „Kultur im Café“ dieses Frühjahr im Gepäck? Den musikalischen Auftakt bildet am Freitag, 20. Januar, ab 20 Uhr das Trio „Tuned“. Sängerin Franziska Graf, Schlagzeuger Alex Röck und Pianist Philipp Schmid präsentieren neben Coversongs auch Eigenkompositionen. „Enslave the Chain“ und „Saint Astray“ erfreuen am Samstag, 21. Januar, ab 20 Uhr Metal-Fans mit heller Spielfreude und düsteren Klängen.
Gastspiel des Theaters Konstanz
Das darauffolgende Wochenende wartet mit einem abwechslungsreichen musikalischen Programm auf: das Akustikquartett „N8Akustik“ am Freitag, 27. Januar, ab 20 Uhr, „Frauengold“ mit hochmusikalischer Comedy am Samstag, 28. Januar, ab 20 Uhr, und „You ’n’ Me“ am Sonntag, 29. Januar, ab 11 Uhr.
Ein Highlight erwartet das Publikum am Freitag, 3. Februar, ab 20 Uhr mit einem Gastspiel des Theaters Konstanz. In „Lauwarm“ berichtet ein junger Mann vom „Dazwischensein“ – im Leben und in der Liebe – und lädt Menschen ab 14 Jahren zum Nachdenken ein. Am Samstag, 4. Februar, wird es mit dem versierten Trio „Vielharmony“ ab 20 Uhr dann wieder ganz musikalisch und am Sonntag. 5. Februar, präsentieren „Marita & Eric“ ab 11 Uhr die musikalische Lesung „Wild“
Am Freitag, 10. Februar, erwarten gute Bekannte ihre Stammgäste und Neugierige: „Hackberry“ begeistert ab 20 Uhr mit Americana und Populargut von gestern, einst und damals. Einen besonderen Akzent zum Abschluss setzt am Samstag, 11. Februar, dann Autor und Journalist Michael J. Scheidle, der zur Primetime ab 20 Uhr aus seinem Debüt-Krimi „Tomatidin“ liest.
Heidenheim
Vier Wochenenden lang „Kultur im Café“
In diesem Jahr findet die Reihe „Kultur im Café“ von 20. Januar bis 11. Februar statt. Karten für die zehn Veranstaltungen gibt es unter anderem im Pressehaus in Heidenheim sowie online unter laendleevents.de