Im blau-rot-grünen Glitzerkleid begrüßten die drei Sängerinnen Corie Townsend, Alexandra Gentzen und Tracy Plester mit „Welcome to Hollywood“ aus dem Musical „Pretty Woman“ auf glamouröse Art und Weise ihr Publikum. Schon mit dem ersten Song erzeugten die fünf Musicaldarsteller und die Band Hollywood-Feeling im Naturtheater in Heidenheim. Mit der Faust gen Himmel gerichtet endete die perfekt abgestimmte Choreografie und Axel Tröber, Schlagzeuger und musikalischer Leiter, begrüßte das klatschende Publikum. Er führte informativ und unterhaltsam durch den Abend.

Musical-Klassiker, die begeistern

Stücke von oscarprämierten Komponisten wie Phill Collins’ „Tarzan“ oder Alan Menkens „Beauty and the Beast“ sorgten beim Publikum für Gänsehautmomente. Neben den neuesten Musicals fanden aber auch Musical-Klassiker auf der Bühne Platz.

So machte das Ensemble eine Zeitreise ins Jahr 1927 – in das Jahr, in dem Jerome David Kern und Oscar Hammerstein das Musical „Showboat“ herausgebracht haben. Im Grunde ist das eines der ersten richtig traditionellen Musicals, in dem die Handlung in den Liedtexten weitergeführt wurde. Zur Handlung: Das Showboat „Cotton Blossom“ kreuzt mit einer Varieté-Sängerin an Bord auf dem Mississippi. Die Sängerin erzählt von Geschichten, von vielen Ungerechtigkeiten, die sie im Showbusiness und im Zeitalter der Rassendiskriminierung und Sklaverei erlebte. „Solang der weiße Mann sich vergnügt und nur am Spielen ist, müssen wir schuften bis an unser Lebensende“, zitiert Tröber aus „Ol’ Man River“. Simon Tunkin nimmt mit seiner resonanzreichen Stimme und seinem schauspielerischen Talent das Publikum mit in eine andere Zeit. Die Klangfarbe seiner Stimme und die Melodien von „Ol’ Man River“ erinnerten an Elvis Presleys Version von „Moon River“ und sorgten für Begeisterungsrufe aus dem Publikum.

Überraschungsmomente

Der berühmte Eröffnungsschrei „Nants ingonyama bagithi baba“ aus dem Musical „König der Löwen“ erklang plötzlich aus der Ferne. Herauszufinden, woher der Ruf kam, sorgte bei vielen Besuchern für überraschtes Köpfedrehen. Corie Townsend stand mitten in den Publikumsreihen und eröffnete pathetisch Elton Johns Komposition „Der ewige Kreis“. Solche Überraschungsmomente gab es an diesem Abend mehrere. Von unerwarteten Überleitungen wie von dem romantischen Stück „Endlich sehe ich das Licht“ aus „Rapunzel“ zu dem mit Witz interpretierten Lied „Unter dem Meer“ aus „Ariel“ über schnelle Kostümwechsel bis hin zu einem Musical-Medley.

Mit Kuscheldecken auf dem Schoß und Musical-Hits im Ohr kam beim Publikum romantische Stimmung auf. Ein Abend voller Musical-Highlights, die bei dem ein oder anderen ein paar Kindheitserinnerungen geweckt haben dürften.

Weitere Programmpunkte


Im Rahmen der Festwoche zur Feier des 100-jährigen Bestehens des Naturtheaters spielen am heutigen Freitag um 20 Uhr „Herrn Stumpfes Zieh- & Zupf-Kapelle“ und „Fools Garden“. Am Samstag wird das Tourneetheater „Du bist in Ordnung, Charlie Brown“ gezeigt und am Sonntag bilden „Erpfenbrass“ und „Vierablech“ den Abschluss.