Lohengrin lässt seinen Nachen von einem Schwan ziehen. Schadstoffärmer kann man sich aus heutiger Sicht kaum fortbewegen. Allerdings sind in diese Behauptung zugegebenermaßen noch keine Überlegungen in Sachen Tierwohl eingeflossen. Lassen wir das also, schließlich reden wir von einer Oper. Von einer Oper aus – um doch noch ein wenig im Bild zu verweilen – der Feder Richard Wagners. Sie heißt „Lohengrin“, so wie der Schwanenritter, der in ihr den Helden gibt. Ein Tenor selbstverständlich. Und selbst wer ihn noch nie vor sich auf einer Bühne erlebt haben sollte, hat garantiert schon einmal von ihm gehört oder womöglich unwissentlich eines seiner Lieder gesungen: „Mein lieber Schwan“.
„Lohengrin“ also. Am Samstag, 18. März, wird die Oper tatsächlich in Heidenheim zu erleben sein, wohin sie ab 17 Uhr live aus der Metropolitan Opera in New York ins hiesige Kino-Center übertragen wird. Man darf gespannt sein; nicht zuletzt auch deshalb, weil der Regisseur dieser Produktion Francois Girard ist, der vor zehn Jahren an der Met einen sensationellen „Parsifal“ ablieferte.
Dirigiergrüße aus der Schweiz
Sonst noch was? Vielleicht eine nette Geschichte am Rande. Die Uraufführung des „Lohengrin“ ging am 28. August des Jahres 1850 in Weimar vonstatten. Und zwar unter der Leitung von Franz Liszt. Richard Wagner hingegen konnte weder dirigieren noch anwesend sein, weil er als Teilnehmer revolutionärer Aktionen in Dresden steckbrieflich gesucht wurde und deshalb in die Schweiz geflüchtet war.
Das hinderte den Komponisten allerdings nicht daran, sowohl im Geiste bei der Geburt seines Geisteskindes dabei zu sein, als auch in gewisser Weise tätig daran mitzuwirken. Wagner ging an jenem Uraufführungsabend in Luzern in einen Gasthof mit dem wie dafür bestellt lautenden Namen „Zum Schwan“, stellte den Wecker auf 18 Uhr, legte die Partitur vor sich auf den Tisch und begann dann, pünktlich und parallel zur Weimarer Uraufführung, seinen „Lohengrin“ zu dirigieren. Die darüber hinaus noch dazu gereichte Geschichte wiederum, dass der Meister in Luzern schneller damit fertig gewesen sei, als sein späterer Schweigervater in Weimar, ist so schön, dass man sie auch glauben möchte, wenn man sie nicht nachprüfen kann.
Eintrittskarten für die Vorstellung des Met-Kinos sind in Heidenheim an der Kinokasse im Kino-Center und im „Capitol“, per Mail unter oper@kino-hdh.de oder auch telefonisch unter der Rufnummer 07321.93540 (vormittags von 8.30 bis 12.30 Uhr) erhältlich.
Heidenheim