Wenn man an Uraufführungen denkt, kommen einem schnell schillernde Konzerthäuser wie die Elbphilharmonie in Hamburg, das Gewandhaus in Leipzig oder die Royal Albert Hall in London in den Sinn. Dass ein musikalisches Werk, genauer gesagt eine Sinfonie, in Heidenheim uraufgeführt wird gibt es hingegen nur sehr selten: Am 15. April ab 20 Uhr spielt die Junge Philharmonie Ostwürttemberg (JPO) unter der Leitung von Uwe Renz in der Waldorfschule die Offenbarungssinfonie. Komponiert hat sie ein Mitglied des Orchesters: der 20-jährige Lukas Hadinger.

Lukas Hadinger spielt selbst in der Jungen Philharmonie Ostwürttemberg

Der junge Komponist spielt selbst Fagott in der JPO. Seit 2018 arbeitete er an der Sinfonie, nun ist das Werk reif für die Bühne. Es hat vier Sätze, denen ein Vorspiel („Genesis“) vorausgeht. Thema der Komposition sind Begegnungen verschiedener Menschen mit Gott im Alten Testament. „Gott offenbart sich den Protagonisten jedes Mal in einer anderen Form, wodurch diese wieder neue Kraft schöpfen und sich weiterentwickeln können“, erklärt Hadinger.

Um den Inhalt der Sinfonie zu verstehen, wird der Komponist den Konzertbesuchern eine Werkeinführung mit Tonbeispielen des Orchesters geben. Im Anschluss wird dann die etwa 50-minütige Offenbarungssinfonie zu hören sein. Außerdem spielt die JPO die Ouvertüre aus Beethovens „Die Geschöpfe des Promotheus“.

Dirigent Uwe Renz lobt Hadingers Komposition

Dirigiert wird die Junge Philharmonie von Uwe Renz. „Die Offenbarungssinfonie ist inhaltlich gänzlich durchdacht. Alles hat dort, wo es steht, Bedeutung und Sinn“, lobt dieser. Dass die JPO die Offenbarungssinfonie spielen würde, war Renz schnell klar: „Lukas Hadinger ist unser erster Fagottist. So lag es nahe, dass wir sie uraufführen, was uns alle sehr freut und auch mit Stolz erfüllt.“

Die JPO ist ein Projektorchester, das sich aus einer Auswahl der talentiertesten Musikerinnen und Musikern zwischen 14 und 26 Jahren aus der Region Ostwürttemberg zusammensetzt. Zwei Mal im Jahr kommt das Orchester auf Schloss Kapfenburg zusammen, um in einer einwöchigen Probenphase sinfonische Literatur für mehrere Auftritte in Heidenheim und im Ostalbkreis zu erarbeiten. Dabei ist die Besetzung von Projekt zu Projekt verschieden. „Der große Reiz an diesem jugendlichen Projektorchester ist, etwas zu realisieren, was oft nahezu unmöglich erscheint. Adrenalin pur“, beschreibt es Renz.

Karten für das Frühjahrskonzert der JPO gibt es im Heidenheimer Pressehaus.