Ob die Inge russisch tanzt? Man weiß es nicht. Wundern jedenfalls würde es einen nicht. Und vielleicht hat sie es ja anlässlich ihres Geburtstags, der dieser Tage schon hier im Blatt ein größeres Thema gewesen ist, tatsächlich getan.
Dass Inge Grein-Feil indes regelmäßig gern zu einem Russen wird, ist bekannt. Sie nennt sich dann Boriss. Boriss mit zwei s. Zuletzt verübte Boriss seine Streiche immer an der Seite von Corona. Das ist so die Art der landauf und landab bekannten Chefin der Aktion „Freunde schaffen Freude“ und Prinzipalin der „Arche“ in Dischingen, auf jenen Virus, jene Krise, jene erstaunliche Zeit zu reagieren, die diesen an sich schönen Namen zum Unwort für Unschönes gemacht hat. Corona wird bei den Auftritten von „Boriss und Corona“ von Inge Grein-Feils Ehemann Siggi Feil gespielt.
Cäsar oder was?
Wo die beiden auftreten, kann man nie vorhersagen. Plötzlich sind sie da. Wobei man eigentlich fast hätte erwarten können, dass sie sich eines Tages auch im Heidenheimer Museum im Römerbad blicken lassen würden. Denn ebenso wie, was einst Otto Waalkes herausfand, Dänen nicht lügen, so weiß man, dass Russen gern baden. Sowohl kalt als auch heiß. In Flüssen bei Eisgang ebenso wie im Banja genannten berühmten russischen Dampfbad.
Etwas in der letztgenannten Art hat Boriss wohl auch hinter dem verlockenden Begriff Römerbad vermutet. Also hat er sich seine Bademütze aufgesetzt – und zu seinem nicht geringen Ärger statt Badekultur lediglich römische Ruinen vorgefunden. Und dann ist da noch einer, der sich Julius Cäsar nennt, aber verdächtig nach dem früheren Heidenheimer Stadtbibliothekar Klaus-Peter Preußger aussieht.
Bahnhof ohne Abstand
Corona versteht, wie immer, nur Bahnhof. Der wiederum ist in Heidenheim nur einen guten Steinwurf vom Römerbad entfernt und in diesen von nahezu nichts anderem als Corona befeuerten Tagen der Geheimtipp schlechthin für ein Leben ohne Abstand. Weil man den dort zu den Stoßzeiten auf dem lustigerweise im Zuge der noch nicht abgeschlossenen Bauarbeiten auch noch extrem verkürzten derzeit einzigen Bahnsteig nämlich gar nicht einhalten kann.
Aber das ist ein anderes Thema. Wer sich für „Boriss und Corona“ interessiert, findet ihre Videos auf Youtube, wenn er dort das Stichwort „Freunde schaffen Freude“ eingibt. Ab kommenden Dienstag wird dann auch das neueste, inzwischen hundertfünfundfünfzigste Abenteuer im Heidenheimer Römerbad zu sehen sein.