Krieg in Nahost

USA: Hamas nutzt Krankenhäuser für militärische Zwecke

Die Schifa-Klinik in Gaza sei ein «Kommando- und Kontrollknoten» für die islamistische Hamas, heißt es aus dem Weißen Haus. Gleichzeitig unterstützten die USA keinerlei Angriffe auf die Krankenhäuser.

USA: Hamas nutzt Krankenhäuser für militärische Zwecke

Nach Angaben aus dem Weißen Haus verfügen die USA über Informationen, dass die islamistische Hamas im Gazastreifen Krankenhäuser für militärische Zwecke nutzt. «Hamas und Mitglieder des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) nutzen einige Krankenhäuser im Gazastreifen - auch die Schifa-Klinik - und unter ihnen liegende Tunnel, um ihre Militäroperationen zu verbergen und voranzutreiben und um Geiseln festzuhalten», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats in den USA, John Kirby.

Die Schifa-Klinik in der Stadt Gaza sei ein «Kommando- und Kontrollknoten» für diese Gruppierungen. Wahrscheinlich würden dort auch Ausrüstung und Waffen gelagert, hieß es. Diese Informationen stammen laut Kirby «aus einer Vielzahl eigener Geheimdienstmethoden».

Gleichzeitig verdeutlichte er, die USA unterstützten weder Luftangriffe auf Krankenhäuser, noch Feuergefechte in deren Nähe. «Unschuldige Menschen, hilflose Menschen, kranke Menschen», die «lediglich versuchten, die medizinische Versorgung zu erhalten, die sie verdienen», dürften nicht ins Kreuzfeuer geraten. Die Hamas habe sich unter die Zivilbevölkerung gemischt. Die Nutzung der Schifa-Klinik für militärische Zweck sei ein Kriegsverbrechen und mache den Einsatz des israelischen Militärs «deutlich schwieriger», sagte Kirby.

Während die israelische Armee ihre Angriffe im Kampf gegen die Hamas weiter fortsetzt, ist die Lage in den Krankenhäusern in dem Küstengebiet zuletzt immer dramatischer geworden. Es fehlt an Medikamenten, Wasser, Nahrungsmitteln und Treibstoff für die Generatoren. Auf dem Gelände der Schifa-Klinik - dem größten Krankenhaus im Gazastreifen - wurden laut Hamas am Dienstag Dutzende Leichen in einem Massengrab in einem Innenhof beerdigt, darunter rund 180 bereits verwesende Körper. Die Aussagen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.