Frankreich

Tödlicher Polizeischuss auf 17-Jährigen: Unruhen bei Paris

Eine Polizeikontrolle endet für einen Jugendlichen in Frankreich tödlich - es ist nicht der erste Einsatz dieser Art. Die Wut über den Vorfall entlädt sich nun in den Straßen eines Pariser Vororts.

Tödlicher Polizeischuss auf 17-Jährigen: Unruhen bei Paris

Im Pariser Vorort Nanterre ist es nach einem tödlichen Polizeischuss auf einen 17 Jahre alten Autofahrer bei einer Polizeikontrolle gestern Abend zu Unruhen gekommen. Vor der Polizeiwache versammelten sich Demonstranten, von denen einige mit Feuerwerkskörpern auf die Beamten warfen, wie die Zeitung «Le Parisien» berichtete. Außerdem wurden Müllcontainer auf die Straße geworfen. Die Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse ein. Sieben Menschen wurden festgenommen.

Eine Motorradstreife der Polizei hatte das mit drei Menschen besetzte Auto gestern Morgen gestoppt. Ein vom Sender France Info authentifiziertes Video zeigt, wie einer der Beamten seine Waffe auf Höhe der Fahrertür in das stehende Auto richtete. Der Bereich vor dem Auto war frei. Als der 17-Jährige am Steuer plötzlich losfuhr, feuerte der Beamte demnach aus nächster Nähe auf den Jugendlichen und verletzte ihn tödlich. Wie France Info berichtete, wurde der Beamte unter Totschlagsverdacht in Polizeigewahrsam genommen.

Der tödliche Polizeieinsatz sorgte in Frankreich für Empörung. Immer wieder kommen Menschen bei banalen Fahrzeugkontrollen ums Leben, wenn sie sich nicht an Polizeianweisungen halten. Oft geht es dabei nicht um Schwerkriminelle, sondern wie auch im Fall von Nanterre um Menschen, die mit Bagatelldelikten aufgefallen sind.