Schüsse auf Flughafen in Moldau – zwei Tote
Auf dem Flughafen von Chisinau in der Republik Moldau hat ein bewaffneter Mann Behörden zufolge mehrere Schüsse abgefeuert und laut Innenministerium zwei Menschen getötet. Zwei Menschen seien im Dienst bei der Erfüllung ihrer Pflicht getötet worden, teilte das Ministerium mit. Der Verdächtige sei festgenommen worden, die Generalstaatsanwaltschaft habe die Ermittlungen übernommen. Der Mann soll zuvor durch Grenzschutzbeamte an der Einreise gehindert worden sein, wie das Portal agora.md meldete. Nach unbestätigten Medienberichten entriss er bei der Kontrolle einem Beamten die Pistole und gab dann Schüsse ab.
Ein Grenzschutzpolizist und ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes des internationalen Airports wurden nach offiziellen Angaben getötet. Ein Passagier wurde verletzt, hieß es. In zunächst unbestätigten Berichten war auch von einer Geiselnahme die Rede gewesen. Das Flughafengebäude war evakuiert worden. Im Flugverkehr kam es zu Verzögerungen.
Regierungschef Dorin Recean teilte mit, dass ein 43 Jahre alter Mann mit Staatsbürgerschaft der zentralasiatischen Republik Tadschikistan festgenommen worden sei. Den Angehörigen der Opfer sprach er sein Beileid aus.
Wichtiger Verkehrsknoten- und Transitpunkt
Moldauische Medien hatten zuvor berichtet, der mutmaßliche Täter sei Russe. Der Mann war demnach mit einem Flugzeug aus der Türkei gelandet. Die zwischen EU-Mitglied Rumänien und der Ukraine gelegene frühere Sowjetrepublik Moldau ist beliebtes Reiseziel von Russen und ein wichtiger Verkehrsknoten- und Transitpunkt. Dort landen täglich Hunderte russische Staatsbürger, die meist an der Passkontrolle zur Seite genommen und noch einmal gesondert zum Grund ihrer Einreise befragt werden.
Die Lage in Moldau ist wegen russischer Versuche, dort Einfluss zu nehmen, politisch angespannt. Zudem wollen die moldauischen Sicherheitskräfte verhindern, dass dort verdeckt russische Kämpfer einreisen, um die Lage in dem kleinen und völlig verarmten Land zu destabilisieren. Deshalb überprüfen die Behörden besonders Russen, die dort allerdings auch eine ethnische Minderheit ausmachen. In der von Moldau abtrünnigen moskautreuen Region Transnistrien hat Russland zudem Soldaten stationiert.