Säbelschnäbler im Wattenmeer nun mit GPS-Rucksack
Um herauszubekommen, warum immer weniger Säbelschnäbler im Wattenmeer brüten, sind 45 der schwarz-weißen Vögel mit einem GPS-Sender ausgestattet worden. Diese «Rucksäcke» tragen die Tiere unter anderem auf Hallig Oland nun bei sich und senden hiermit permanent ihren Aufenthaltsort, wie der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein am Freitag in Tönning mitteilte. Per Mobilfunknetz werden die Daten weitergeleitet.
Fans der Wattenmeervögel mit dem auffälligen, leicht nach oben gebogenen Schnabel können damit immer nachvollziehen, wo die Tiere zuletzt waren. Der Link zu den GPS-Daten der Vögel ist auf der Internetseite des Nationalparks Wattenmeer Schleswig-Holstein zu finden.
Mit federleichten Rucksäcken
Die Vögel waren 2022 vom Forschungs- und Technologiezentrum (FTZ) der Uni Kiel in Büsum mit den maximal neun Gramm leichten «Rucksäcken» ausgestattet worden. Das Team des Projekts «Unser Wattenmeervogel» will mit den gesammelten Daten herausfinden, warum die Zahl der Säbelschnäbler seit Beginn der standardisierten Brutbestandserfassung der Nationalparkverwaltung Anfang der 1990er Jahre zurückgeht. «Wir zählen immer weniger Säbelschnäbler - deshalb ist es umso wichtiger zu wissen, was sie brauchen, wo sie sich aufhalten und wie wir helfen können», sagte Kai Eskildsen vom Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer laut Mitteilung. Auf diese Weise könnten die Tiere künftig besser geschützt werden.
Zu den Tieren mit Sendern gehört auch das Säbelschnäblerpaar Levia und Gravius, das vor wenigen Wochen flauschigen Nachwuchs bekommen hat. Deren Flüge und Ausflüge in die Region können nun ebenso verfolgt werden wie ihre späteren Flüge in den Süden sowie hoffentlich auch die Rückkehr ins Wattenmeer.
Säbelschnäbler können bis zu 45 Zentimeter groß werden und wirken elegant. Auf der Suche nach Nahrung ziehen sie ihren nach oben gebogenen langen Schnabel durchs flache Wasser. Deshalb brauchen sie Priele oder auch Restwasserbereiche bei Niedrigwasser auf Wattflächen. Inzwischen brüten den Angaben zufolge nur noch weniger als 5000 Paare im gesamten Wattenmeer. Der Hauptgrund für die Bestandsrückgänge seien Fuchs und Co.