Raumfahrt

Mondmission: Russlands «Luna-25» ist gestartet

Eigentlich sollte die Mission bereits im Jahre 1976 stattfinden. Fast 50 Jahre später ist die Raumsonde nun gestartet.

Mondmission: Russlands «Luna-25» ist gestartet

Russland hat mit der Raumsonde «Luna-25» heute erstmals seit fast 50 Jahren wieder einen Flug zum Mond gestartet. Der Raumapparat zur Erforschung des Mondes soll dort am Südpol landen und unter anderem nach Wasser suchen.

Die Trägerrakete vom Typ Sojus-2.1b mit der Sonde an Bord hob wie geplant vom neuen Weltraumbahnhof Wostotschny in der Amurregion um 9.10 Uhr Ortszeit (1.10 Uhr MESZ) ab, wie bei einer Live-Übertragung der russischen Weltraumbehörde Roskosmos zu sehen war. Alles sei im normalen Bereich, hieß es. Die Reisezeit zum Erdtrabanten beträgt demnach viereinhalb Tage. Wegen technischer Probleme war diese erste Mission seit 1976 verschoben worden.

Bodenproben sollen analysiert werden

Eigentlich sollte die Sonde schon lange unterwegs sein. Erster geplanter Starttermin einer Mondsonde war 2012, zuletzt war der Mai 2022 anvisiert worden. «Luna-25» ist Teil des russischen Mondprogramms. Das sieht vor, bis 2040 auch eine Raumstation auf dem Himmelskörper zu errichten. Russland knüpft damit an sein sowjetisches «Luna»-Programm an, bei dem Raumsonden auch Mondgestein mit zur Erde gebracht hatten.

«Luna-25» soll nun etwa dabei helfen, eine Technologie für eine weiche Landung zu entwickeln. Dazu solle die Sonde Bodenproben vom Mond einsammeln und analysieren, hieß es. Zu den geplanten Untersuchungen gehöre auch ein Studium der Oberflächenschichten im Bereich des südlichen Pols des Mondes.

In der fernöstlichen Region Chabarowsk hatten die Behörden für heute vor dem geplanten Start der Rakete eine Evakuierung des Dorfes Schachtinski angekündigt, weil die erste Raketenstufe der Sojus dort aufschlagen könnte. Ursprünglich hatte Roskosmos mit der europäischen Raumfahrtagentur Esa an dem russischen Mondprogramm gearbeitet. Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine vor mehr als 17 Monaten beendete die Esa die Zusammenarbeit mit Moskau aber.