Russische Invasion

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Seit mehreren Wochen schon läuft die ukrainische Gegenoffensive - immer wieder meldet Kiew kleinere Erfolge. Doch insbesondere im Osten soll die Lage derzeit sehr schwierig sein. Die News im Überblick.

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben im Zuge der Offensive im Süden und Osten des Landes in der vergangenen Woche 37 Quadratkilometer der von Russland besetzten Gebiete zurückerobert. Rund um die Stadt Bachmut seien 9 Quadratkilometer befreit worden, an der Südfront 28 Quadratkilometer, schrieb die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag bei Telegram. Zum Vergleich: Die nach Angaben Kiews befreiten Gebiete entsprechen etwa einem Viertel der Fläche der Stadt Augsburg.

Präsident Wolodymyr Selenskyj besuchte unterdessen die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer. In Russland ereignete sich eine Explosion unweit eines Militärflugplatzes. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als 16 Monaten gegen den russischen Angriffskrieg.

Ministerin: «Schwere» Kämpfe an der Ostfront

Vizeverteidigungsministerin Maljar räumte ein, dass an verschiedenen Frontabschnitten im Osten auch die russischen Truppen in der Offensive seien. «Wir bewegen uns im Raum Bachmut voran, während der Feind weiterhin seinen Angriff in Richtung Lyman, Awdijiwka und Marjinka führt», schrieb sie. Die Kämpfe an der Ostfront bezeichnete sie als «schwer». Maljars Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Im Süden seien die ukrainischen Kräfte in der Offensive, erklärte sie weiter. Ihren Angaben nach geht es dabei auf beiden Hauptangriffsachsen Richtung Melitopol und Richtung Berdjansk leicht voran. Insgesamt seien seit Beginn der Offensive Anfang Juni in dem Gebiet 158,4 Quadratkilometer zurückerobert worden, teilte sie mit. Insgesamt hält Russland allein im Süden der Ukraine – ohne die Krim und den bereits seit 2014 unter Separatistenkontrolle befindlichen Teil des südlichen Donezk – mehr als 45.000 Quadratkilometer besetzt.

Selenskyj besucht Odessa: «Werden Besatzer nie tolerieren»

Präsident Selenskyj bekräftigte derweil bei einem Besuch in der Hafenstadt Odessa die geplante Befreiung derzeit besetzter Gebiete im Süden. «Der Feind wird definitiv nicht die Bedingungen im Schwarzen Meer diktieren», sagte er in einer Videonachricht anlässlich des Tages der ukrainischen Seestreitkräfte.

Auf Telegram veröffentlichte Selenskyj zudem Videos aus Odessa, die ihn bei Treffen mit Kommandeuren sowie einem Besuch bei verwundeten Soldaten in einem Krankenhaus zeigen. «Zusammen werden wir gewinnen», betonte er. «Die ukrainischen Küsten werden die Besatzer nie tolerieren!»

Russland hält derzeit rund 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets besetzt. Auch mit westlicher Militärhilfe will Kiew die okkupierten Gebiete nun befreien.

Medien: Explosion unweit von südrussischem Militärflugplatz

Im südrussischen Gebiet Krasnodar ereignete sich Medienberichten zufolge eine größere Explosion unweit eines Militärflugplatzes. Im sozialen Netzwerk Telegram wurden Fotos von einem Krater veröffentlicht, der zehn mal vier Meter groß sein soll und angeblich in der Nähe des Flugplatzes der Stadt Primorsko-Achtarsk entstanden ist. Der Gouverneur von Krasnodar, Weniamin Kondratjew, teilte mit, der «Vorfall» werde untersucht. Es gebe keine Opfer, schrieb er.